Volltext: Gutenberg-Schalun

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vor Todeswunden . . . Heiland, der Lämmergeier 
kreist hoch in der Luft . , , o, jetzt packt er mit 
den Krallen meine kleinste Ziege . . . weit . . . weit 
hinauf fliegt er mit ihr . . . über den Grat . . . auf 
den höchsten Berg. .. . Fort . . . fort ... in die 
Schlacht .. . die Feinde umringen das Thor!“ 
Wolf hart legte seine arbeitsrauhe Hand auf 
das fieberglühende Haupt des Knaben, dabei 
murmelte er leise: „Das ist noch einer vom ker 
nigen Schlag. Zäh wie ein knorriger Weissdorn 
stock und stark wird der, wie ein junger Bär. 
Gott gebe, dass er den Schmerz überhaut. Heiliger 
Sebastian, bitte für ihn! Hörst, du grosser Heiliger, 
wenn du Hilfe schaffst, so gelobe ich dir an 
deinem Gedenktage im St. Petruskirchlein zu 
Meilis zwei Fäuste gross Schmalz zu opfern.“ 
Die Burgfrauen kannten damals viele Kräuter 
von heilwirkender Kraft zur Linderung und 
Hebung von Krankheiten, zumal im Wunden 
kurieren hatten sie sich grossen Erfolg errungen. 
Hilda half der alten Regula bei der Pflege der 
Verletzten. Ihr ruhiges Walten, ihre Freundlich 
keit that den Verwundeten wohl. Da erntete 
Hilda Gotteslohn, gerührt dankten ihr die halb 
verwilderten Männer mit einem herzlichen: Ver- 
gelt’s Gott! 
Vierzehn Tage der Belagerung verstrichen, 
so kriegsschwül und still, gleich einem heissen 
Sommertag, an dem dunkles Gewölk am Himmel
	        

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