Volltext: Gutenberg-Schalun

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ihrem Durchzüge überfallen und ihnen eine Fuhre 
köstlicher Stoffe und Gewürze abgejagt. Die 
Kaufleute verklagten ihn beim schwäbischen 
Landpfleger Hugo von Montfort zu Werdenberg. 
Dieser verurteilte denNidberger beim öffentlichen 
Maigericht zu 20 Pfund Silber-Pfennig, was die 
Welschen als Schadenersatz forderten. Zugleich 
musste er sich verpflichten, in den Kirchenschatz 
von Sargans 2 Pfund Silbermünzen zu opfern 
zum Nutzen und Heil seiner sündigen Seele. 
Keine grössere Strafe hätte dem Geizhals 
auferlegt werden können, noch immer wurmte 
ihn die hohe Geldsumme, obwohl er sich in 
Bälde darauf durch Wegelagerei reichlich ent 
schädigte. 
Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, an dem 
Grafen von Werdenberg Rache zu üben, des 
halb lachte er in sich hinein: Nidberger, zwei 
Fliegen auf einen Schlag! Verlauten liess der 
schlaue Ritter nichts davon. 
Mit dem Reichensteiner 57 ) war Graf Ulrich 
längst einig. Er war ein gutmütiger Mann, der 
sich und auch andern etwas gönnte. Dafür 
zeugte seines Körpers beträchtliche Fülle. Ihn 
kümmerte wenig die Welt, der volle Weinkrug 
war sein liebster Freund. An einem Auge schielte 
er bedenklich. Deswegen konnte Hilda nur müh 
sam ein Lachen unterdrücken, wenn der Reichen 
steiner prüfend in den Weinkrug schielte, ob das
	        

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