Volltext: Gutenberg-Schalun

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Montforter wissen sich immer in einen glänzen 
den Deckmantel zu hüllen, gleich Fastnachts 
narren. Ich aber kenne ihre wahre Larve. Ihr 
ganzes Streben zielt nach Geld, Gut und Ruhm, 
kein Mittel wird gescheut, weder nächtlicher 
Überfall, noch Raub und Gewaltthat. Alles ist 
den hohen Herren erlaubt. 
Und was die Gerüchte anbelangt, die sind 
mir gleichgiltig , . . meistens von alten Weibern 
am Herdfeuer ersonnen, ihre redselige Zunge 
häuft und mehrt da Erstaunliches. Kühn wage 
ich den Vergleich. Eine Handvoll Schnee kommt 
ins Rollen, bald wächst sie zur Lawine an, allein 
stürzt die Schneelast über eine hohe Felswand, 
dann zerstiebt sie. So geht es auch mit den 
Gerüchten. Pah die Habsburgischen mögen 
kommen . . ., so dicht wie krächzende Raben 
scharen, ich, Graf Ulrich von Gutenberg, werde 
mich zu verteidigen wissen.“ 
Walter konnte sich nicht mehr halten. „Herr 
Graf“, rief er, „auf voller Wahrheit beruhen 
die Gerüchte. Ihr straft Eure Rede selbst Lüge, 
denn ich weiss aus sicherer Quelle, Freiherr von 
Brandis hat Euch seine Hilfe verweigert und 
ringsum auf den Burgen, die Euch gut gesinnt, 
ist die waffenfähige Mannschaft gezählt, kaum 
genügend zur eigenen Besatzung.“ 
Der Gutenberger erblasste, höhnisch erwiderte 
er: „Scheints pfeifen schon die Spatzen die 
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