208
Trüpplein Mannschaft steht zu Eurer Verfü
gung.“
Hochmütig entgegnete der alte Gutenberger:
„Nicht begehr’ ich Eure Hilfe! Wisset . . . wenn
eine mächtige Erdscholle sich löst am steilen
Hang und in den Abgrund rollt, da werden Riss
und Kluft immer grösser, darüber wächst kein
Gras mehr. So ergeht es auch den Menschen,
die sich hassen, so leicht ist das nicht zu über
brücken.“
Walter brauste auf, „Herr Graf! doppelt
kränkt mich Eure Rede, weil ich der Beleidigte
bin. Gekommen bin ich, um noch einmal bei
Euch anzuklopfen, gerne möchte ich die Ver
söhnung wachrufen. Denn ist der Hass ins
menschliche Gemüt gesäet, der gedeiht darin
üppig gleich dem Unkraute, das selten Jemand
ganz auszurotten vermag. Seht ringsum die
adeligen Geschlechter liegen hadernd miteinander
in Fehde!
Herr Graf, zugeben müsst Ihr mir, die Mont
ierter sind doch das mächtigste Geschlecht, die
spielen nicht mit Schild und Schwert und der
meiste Adel, Land auf Land ab, hält in Treue
zu ihnen.“
Zornig polterte Ulrich von Gutenberg heraus:
„Junger Ritter, nicht braucht Ihr einem alten
Manne Lehren zu geben, dessen Erfahrungen
reicher sind, als Eure Haare im Bart. Ja, die