Volltext: Gutenberg-Schalun

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der Steinbank sass Hilda, bei ihr standen einige 
Mägde, die entnahmen aus grossen Truhen 
Wäsche und Kleider. Hilda verteilte sie unter 
die Kriegsknechte. Ehrerbietig dankten ihr die 
liederlichen Gesellen, vor dem Burgfräulein hatten 
alle eine wahre Achtung. 
Herr Walter erblickte Hilda, rasch gab er 
dem Knappen die Zügel und eilte zu ihr hin. 
Errötend erhob sie sich. Walter küsste ihre 
Hand. „Edles Fräulein,“ sagte er laut, „wie 
herzlich freue ich mich, Euch wiederzusehen.“ 
Blinzelnd stiessen einander die Mägde mit den 
Ellbogen, dabei konnten sie ein Kichern kaum 
unterdrücken. 
„Jetzt zur Kriegszeit,“ entgegnete Hilda rasch, 
„wird dem Vater ein mutiger Degen willkommen 
sein.“ Walter bot ihr ritterlich den Arm, sie 
traten aus dem Bogengang. Die Soldknechte 
machten ihnen Platz. 
Leise sprach Walter: „Hilda, wie glücklich 
bin ich, dass ich nach so langer Zeit dich wieder 
begrüssen darf. Gross war meine Sehnsucht 
nach dir. Liebste, du weisst, ich verpfändete 
damals deinem Vater mein Ritter wort. Rothaida, 
die Waldfrau, gab mir vorgestern deinen Per 
gamentstreifen und gleich Hess ich rüsten.“ 
„Walter,“ erwiderte Hilda, „wie soll ich dir 
das danken, ein grosses Opfer hast du mir ge 
bracht. “
	        

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