Volltext: Gutenberg-Schalun

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Jugend befürchtete, hart abgewiesen zu werden. 
Keine Ruhe liess es ihm mehr, eine innere Stimme 
sagte: „Heinz, sei mutig und starkI“ Keck trat 
er vor Herrn Walter hin, allein die Verlegenheit 
raubte ihm bald jede Besonnenheit, seine so 
schön zurecht gelegte Rede wollte nicht vom 
Stapel. Unvermittelt, sagte er: „Herr, ich möchte 
gerne mit in den Krieg!“ 
Voll Ernst blickte der Schaluner den Hirten 
an. „Heinz! — du in den Krieg?“ . . . unwill 
kürlich musste Walter lachen. „Heinz! bist ja 
noch ein Knabe, verstehst weder Lanzenbrechen, 
noch Bogenspannen, fremd ist dir der Speerwurf. 
Schlage dir solch’ mörderische Gedanken aus dem 
Kopf!“ 
Indes stimmten die Mannen ein lautes Ge 
lächter an, spöttelnde Scherzworte über den 
Kriegshelden flogen hin und her. Tiefe Röte 
übergoss Heinzens Gesicht. Nahe standen ihm 
die Thränen, mühsam drängte er sie zurück, 
stramm richtete er sich in die Höhe, indem er 
sprach: „Herr Ritter, allerdings ist mir der 
Waffen Gebrauch unbekannt, doch bin ich zu 
etwas anderem tauglich. Hier weiss ich Weg 
und Steg, hinauf in die Gebirgsschluchten, hinab 
in des Thaies Gründe. Könnte ich nicht wich 
tige Botschaft in Treue vermitteln? Nehmt mich 
mit, Herr Ritter!“ Seine dunklen Augen hingen 
bitlend an Walter.
	        

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