— 180 r-
Jugend befürchtete, hart abgewiesen zu werden.
Keine Ruhe liess es ihm mehr, eine innere Stimme
sagte: „Heinz, sei mutig und starkI“ Keck trat
er vor Herrn Walter hin, allein die Verlegenheit
raubte ihm bald jede Besonnenheit, seine so
schön zurecht gelegte Rede wollte nicht vom
Stapel. Unvermittelt, sagte er: „Herr, ich möchte
gerne mit in den Krieg!“
Voll Ernst blickte der Schaluner den Hirten
an. „Heinz! — du in den Krieg?“ . . . unwill
kürlich musste Walter lachen. „Heinz! bist ja
noch ein Knabe, verstehst weder Lanzenbrechen,
noch Bogenspannen, fremd ist dir der Speerwurf.
Schlage dir solch’ mörderische Gedanken aus dem
Kopf!“
Indes stimmten die Mannen ein lautes Ge
lächter an, spöttelnde Scherzworte über den
Kriegshelden flogen hin und her. Tiefe Röte
übergoss Heinzens Gesicht. Nahe standen ihm
die Thränen, mühsam drängte er sie zurück,
stramm richtete er sich in die Höhe, indem er
sprach: „Herr Ritter, allerdings ist mir der
Waffen Gebrauch unbekannt, doch bin ich zu
etwas anderem tauglich. Hier weiss ich Weg
und Steg, hinauf in die Gebirgsschluchten, hinab
in des Thaies Gründe. Könnte ich nicht wich
tige Botschaft in Treue vermitteln? Nehmt mich
mit, Herr Ritter!“ Seine dunklen Augen hingen
bitlend an Walter.