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nussen vmbvanget dy veste Gutenberg/
gebahnet itz der wegj hoher kühner
mannesmut zu nutzen vndt haisblutige
s wertkraft zu werten.
Hilda von Gutenberg
Noch einmal las Herr Walter die wenigen
Zeilen. Arme Hilda !
Unklare Gedanken brachten ihn zu keinem
Entschlüsse. Er lehnte an die Höhlenwandung
und blickte starr in die Fackelleuchte. Erst
Rothaidas Zuruf : „Herr, sandte Euch das Edel
fräulein durch die alte Alraune nicht glückes
frohe Botschaft?“ weckte ihn aus dem Sinnen.
„Was soll ich Euch für Runen legen?“ fuhr
sie fort. „Sehnt Euer Herz sich nach Glückes-,
. . . Herdes- . . ., Sieges- oder Liebesrunen. Ge
schäftig holte sie einen Helm, darin lagen Runen
stäbchen aus Buchenrinde geschnitten. Die Stäbe
mischend, murmelte sie leise eine Zauberformel.
Darauf sprach sie laut:
„Herr, richtet Eure Gedanken der Gegenwart
zu, damit ich den Schleier der Zukunft zerreisse
. . ., sonnenhell enthülle ich Euer Leben. Es
standen auch Heidinnen an Eurer Wiege . . .
Baldur, der Gott des Lichtes . . .“
Walter machte eine abwehrende Bewegung.
„Weitsehende Drude“, fiel er ihr ins Wort:
„Heute schwöre mir nicht die Zukunft herauf,