164
Schutze gegen Kälte. Ferner diente ein Hanf
gewebe als Thürbehang, den schob sie zurück
und schlug Feuer.
Nur zögernd folgte Herr Walter der Drude.
Hell flackerte die Flamme auf .... da befand
er sich in einer Felsengrotte, in welcher er be
quem aufrecht stehen konnte. Im Hintergründe
an der rauchgeschwärzten Felswand war der
Herd, noch glühten darin Kohlen und in einem
Topfe brodelte ein Gebräu, dessen widriger Ge
ruch die Luft der Höhle noch dumpfer machte.
Dicht neben dem Herde auf einer Felsenkante
lagen ausgehöhlte Tierschädel, die benutzte Ro
thaida als Trinkgefässe. Irdene Krüglein und
Schneckengehäuse bargen Salben und Kraft-
Elixir. An den Wänden hingen getrocknete
Kräuter und Wurzeln zur Bereitung von heil
samem Thee und in einem Bastgeflechte sah
man tote Ottern, Fledermausflügel, Eingeweide
von Vögeln, Unkenherzen, Murmeltieraugen und
Habichtskrallen, daraus kochte Rothaida eine
Salbe für behextes Vieh. Wenn zur Sommers
zeit auf den Alpen das Vieh mit Plag oder
Brand von bösen Geistern oder Unholdinnen ge
schlagen wurde, dann fand das Mittel Verwen
dung.
Einige glattgeschnittene Klötze dienten als
Tisch und Bank, noch armseliger war die Lager
statt des Waldweibes. Sie bestand aus Laub,