Achtes Kapitel.
Schnee und Sturm mussten endlich der Früh
lingssonne weichen. Auf der Burg Schalun
wurde „Ostara“ gefeiert.
Der Burgkaplan hatte in die Predigt ein
lustig Märlein eingeflochten. Dienstmannen und
Gesinde stimmten das übliche schallende Oster
gelächter 32 ) an. Am Nachmittag kam das Berg
volk, die Walliser scharenweise zur Veste Schalun.
Mann, Weib und Kinder, denn zur Osterfeier
und den Waffenspielen erschien das Volk. Mitten
im Hofe sah man einen Kreis dicht umzäunt.
Schmetternde Trompetenklänge erschallten.
Die edle Frau von Schalun zeigte sich auf dem
Balkon, am Arme ihres Sohnes. Sie grüsste mit
wehendem Schleier, während Walter den blanken
Helm schwenkte. Lauter Jubel und Gejauchze
bekundete das Volk, dazu schlugen die Mannen
Schild und Speer klirrend aneinander, schier
nicht mehr enden wollte der Lärm.