bestätigte er dem Bischof Waldo die Privilegien seiner Kirche,
schenkte ihm Güter in Almens im Domleschg, welche jedoch
nach dem Tode des Bischofs an die Klöster Kazis und Mustail
fallen sollten. Er bestätigte ferner die Abtretung der Kirche
des hl. Florin zu Remüs von seiten des Priesters Reginward
an dessen Neffen Hartpert und fügte noch als Geschenk die
Kirche von Sins dazu. Beides geschah auf Fürbitte des Gra
fen Arnulf; jene Orte aber lagen in der Grafschaft Bertolds.
Die erwähnten Kirchen von Remüs und Eins gehörten zum
königlichen Fiskus und waren reich ausgestattet; denn außer
dem Zehnten bestand das Vermögen derselben aus vielen Hö
fen mit den darauf gesessenen Kolonen, aus Aeckern, Wiesen,
Alpen, Mühlen und sogar aus Weingärten, wonach man
annehmen muß, daß damals im Unterengadin Weinbau be
trieben wurde.
2. Einbruch der Sarazenen. Herzog Hermann I.
AIs König der Deutschen waltete Otto I., Heinrichs I.
Sohn, mit großer Kraft. Er nahm sich Karl den Großen zum
Vorbild. Da er im Anfang seiner Regierung mit inneren
und äußeren Feinden zu kämpfen hatte, konnte sich sein
schützender Arm nicht nach Rätien erstrecken, welches damals
von den Sarazenen, kriegerischen Horden aus Arabien, die
den Glauben Mohameds mit Feuer und Schwert verbreiten
wollten, auf eine schreckliche Weise heimgesucht wurde. Die
Veranlassung war diese: Berengar, der Markgraf von Iorea,
von sicherer Hand gewarnt vor den Nachstellungen Hugo's,
Königs von Italien (eben desselben, gegen welchen Herzog
Burkard mit seinem Schwiegersöhne, dem König Rudolf von
Burgund gezogen war), verließ die Heimat und schlug den
Weg zu Herzog Hermann nach Rätien und Schwaben ein.
Seine Gemahlin Will« wanderte über den Bernardin, der
damals Bogelberg (Monsavium) hieß, und durch die rauhen
Pfade der rätischen Täler dem Hinterrhein entlang, bis sie
nach Chur und Schwaben gelangte, wo sie ihren Gemahl traf,
der den Weg über den St. Bernhard durch Burgund einge
schlagen hatte. Herzog Hermann empfing die Flüchtigen mit
jener Teilnahme, welche dem Unglück gebührt, und säumte
nicht, den Markgrafen Berengar dem König Otto vorzustellen,
der ihn ehrenvoll empfing und reichlich beschenkte. Als Kö
nig Hugo Berengars Flucht vernahm, sandte er Boten an
den deutschen König und versprach ihm reiche Geschenke an