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sie war schon neun Monate in der Gefangenschaft zu Rosen-
berg. Auch war der Winter sehr kalt von Martini bis in den
Märzen. Anfangs Märzen machte es noch einen tiefen Schnee
und war noch die größte Kälte. Am Josefs Tag, den 19. März,
war noch die schönste Schlittbahn und das dauerte bis Mitte
April. Es war ein entsetzlicher Heumangel. Man verbot Heu
aus den Gemeinden zu verkaufen, das Klafter galt über 30 fl.
Da mußte man Korn füttern, Mispel, Epheu und dergleichen.
Da schlug die Frucht auf. Aus Futtermangel hat man das
Vieh geschlachtet. Am 12. April fuhr man noch mit Schlitten
über das Efchnerriet. Man hat Bittgänge und Gebete ange
stellt. Der Sommer war naß und spät, und am 16. Heumonat
war eine Rheingröße, wie man sie seit langem nicht erlebt.
Man hat erst um Michaelis eingestellet. Korn und Wein wur
den nicht reif und war alles sehr teuer. 1786. Die neue Lehre
ist noch immer im Fortgang. Mit dem Papier ist auch eine
neue Einrichtung in Oesterreich getroffen worden; denn ein
Bogen zu einem Kaufkontrakt kostet 1 fl., ein gemeiner Bogen
3 Kreuzer und müssen alle diese Bögen den „Stempfel" haben.
Von den Friedhöfen werden alle Kreuze abgenommen und die
hölzernen verbrannt. Die Feiertage werden abgeschafft und es
muß gearbeitet werden bei hoher Strafe. Auch die vielen Ka
pellen sollen abgebrochen und die Toten ohne Feierlichkeit be
graben und in Kalk getan werden. Sonst war ein kalter Winter,
daß der Rhein zugefror. 1787 war ein nasser Sommer und
Herbst und im Oktober eine gewaltige Rheingröße, daß es die
Rheinmühle zu Gamperin wegnahm. Alles war teuer. Am
19. Christmonat in der Nacht hat es grausam gedonnert und
geblitzt und endlich einen ziemlichen Hagel gehabt. 1788 war
der Winter sehr gelind. Da sperrte Oesterreich den Paß gegen
die Schweiz und ließ keine Frucht und kein Vieh in dieselbe.
Das geschah auch gegen Liechtenstein, weil Oesterreich meint,
wir verkaufen es in die Schweiz. Am 5. Heumonat war ein
entsetzlicher Sturmwind; sonst ist es ein guter Sommer und
gedeiht alles wohl. 1789 war eine lang anhaltende Kälte, daß
Reben und Bäume erfroren. Am 1. Brachmonat ist zu Götzis
eine ziemliche Rebellion entstanden wegen dem Kreuzgang nach
St. Arbogast. Es kamen zwei Amtspersonen von Feldkirch nach
Götzis und verlasen den Befehl, daß man den Kreuzgang ein
stelle. Da fielen die Weiber über sie her, z-errissen das Papier,
rupften ihnen die Haarzöpfe aus und zerschlugen sie jämmerlich.
Sie entrannen aber in ein Haus. Da traten die Männer zu
ihnen und sie mußten es den Bauern schriftlich geben, daß sie
alles beim Alten lassen wollen. Wenn man es in allen Ge