Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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Im Jahre 1700 betrug das Steuervermögen der Land- 
fchast Schellenberg 169.575 fl. (Bendern 4650, Gamprin 
32.125, Schellenberg 18.325, Ruggell 44.275, Eschen 24.675, 
Nendeln 7850, Müsinen 6975, Schönbühl 19.000 und Mauren 
38.700). Das Steuervermögen der Grafschaft Vaduz betrug 
472.300 fl. (Schaan 96.825, Planken 18.200, Vaduz 65.400, 
Triesnerberg 110.700, Triefen 72.950 und Balzers 108.225). 
Die Schulden der Landschaft Vaduz beliefen sich auf 18.892 fl. 
Davon wurden zugeteilt Schaan, Vaduz und Planken 7217 fl., 
der Gemeinde Triesenberg 4428 fl., Triefen 2926 fl., Balzers 
4321 fl. Ueber die Schulden der Landschaft Schellenberg fehlt 
ein Verzeichnis. 
Damals lebte Valentin von Kriß, von Balzers, Bacca- 
laureus der Theologie, Kämmerer des Kapitels unter der 
Lanquart und Pfarrer zu Triefen, ein sehr gelehrter und 
wohltätig gesinnter Mann. Er stiftete ein Stipendium für 
Studierende im Betrag von 2000 fl. und vermachte in seinem 
Testament „zur Vergeltung der Liebe und Guttaten, die er 
von seinen lieben Pfarrkindern empfangen", zur Frühmeß- 
pfrund und Schule in Triefen sein Haus mit Hofstall, seinen 
Wein-, Obst- und Krautgarten, seine Bündt, wie auch seine 
in einem besonderen Katalog verzeichnete Bibliothek. Diese 
wurde in jüngster Zeit vom regierenden Fürsten angekauft und 
befindet sich auf dem Schloß Vaduz. Seinem Vetter, dem 
Frühmesser Christoph Kindle vermachte er seinen „besten Rock, 
Mantel und Hut, das einte Uehrlein, Pult und Schreibtisch, 
ein Kruzifix samt dem großen Brevier. Dafür soll er 100 hl. 
Messen lesen". Der St. Anna-Bruderschaft in Vaduz vermachte 
er 6 fl., der hl. Dreifaltigkeits-Bruderschaft 5 fl., der Seba- 
stians-Bruderschaft 3 fl., die Brüder ersuchend, seiner in ihren 
Gebeten zu gedenken. Da er mit großer Mühe die Güter und 
Weinberge der Psarrpftünde verbessert, die Einkünfte ver 
mehrt und den Pfarrhof um die Hälfte vergrößert und be 
quemer gemacht, auch die Pfarrbeschwerden durch Stiftung 
der Kooperatur verringert habe, soll jährlich im Februar zu 
seinem und der Seinigen Seelenheil ein ewiger Zahltag mit 
fünf Priestern gehalten werden. An die Armen sollen bei 
seinen Bestattnissen 45 fl. ausgeteilt werden. Pfarrer von 
Kriß starb 1692.
	        

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