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3. Die im Urbar von 15F1 verzeichneten Zinse und
Dienste zu leisten, doch mit dem Beding, daß sie gegen den
Willen der Jnsaßen nicht erhöht oder gesteigert werden
dürfen.
4. Die festgesetzte Landsteuer zu bezahlen. (Sie betrug
für die Grafschaft Vaduz 88 Pfund, für die Herrschaft Schellen
berg 77 Pfund.)
Feuerstätten zählte man damals in der Landschaft Vaduz
237, Seelen über 15 Jahre 1787. Davon kamen auf Balzers
Feuerstätten 49, Seelen über 15 Jahre 313, auf Triefen 53
und 281, auf Vaduz 57 und 197, auf Schaan und Planken
78 und 393; Triesenberg hatte 603 Seelen (sehr wahrscheinlich
auch die Kinder eingerechnet; die Feuerstätten sind nicht an
gegeben). In der Herrschaft Schellenberg: die Pfarrei Bendern
(mit Gamprin, Ruggell und Schellenberg) 58 Feuerstätten und
541 Seelen über 15 Jahre; Eschen 58 Feuerstätten mit 305
Seelen, Mauren 38 und 221. Gesamtzahl der Feuerstätten
am Eschnerberg 154, der Seelen über 15 Jahre 867. Somit
zählte man damals in den beiden Landschaften 2654 Seelen
über 15 Jahre; rechnet man auf jede Feuerstätte drei Seelen
unter 15 Jahren, so betrug die Gesamtbevölkerung ca. 3827.
Die freie Hilfe oder der Schnitz, welcher der Herrschaft
wegen der Reichsanlagen zuerst nur auf sechs Jahre bewilligt
worden, wurde eine bleibende Last und so reguliert, daß Va
duz 860 fl., Schellenberg 416 fl. jährlich in zwei Terminen zu
bezahlen übernahmen, jedoch mit dem Vorbehalt, daß die Land
schaft in keinem Fall weiter zu den Reichs- oder Kriegslasten
sollte in Anspruch genommen werden.
Auf dem Schlosse und der Festung zu Vaduz waren 15
größere und kleinere Stücke Geschütz. Das Schloß hatte eine
Schloßkapelle, einen schönen großen Saal, 16 Kammern, acht
Keller, eine Kornschütte, einen Marstall, eine Schmiede, Ge
wölbe und andere Gemächer. Es war in dem Kaufanschlag,
der dem Grafen Kaspar von Hohenems gemacht wurde, auf
30.000 fl geschätzt, die dazugehörigen Meierhöfe, Schloßgüter,
Weingärten und die Alp Sükka auf 40.000 fl. und die Herr
schaftsgüter in der Herrschaft Schellenberg auf 13.325 fl. Der
gollertrag zu Vaduz und Bendern belief sich auf 500 fl., das
Ilmgeld auf 400 fl., Frevel- und Bußengelder auf 200—400
Gulden. Der jährliche Ertrag beider Herrschaften belief sich
im Durchschnitt auf 4000 fl. Ein Scheffel Frucht galt 4 fl.,
Haber 3 fl., 100 Eier 40 Kreuzer, ein Fuder Wein 40 fl.
Ein Fuder Dünger war zu 4 Bazen (16 Kreuzer) angeschlagen.