Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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Im Jahre 1453 hatte Graf Georg von Sargans mehrere 
durchreisende deutsche Kaufleute beraubt, da er sie für Feinde 
hielt. Dagegen protestierten der Freiherr Wolfhart und seine 
Söhne, weil die Beraubung auf ihrem Gebiete geschah. Ein 
Schiedsgericht entschied: Was von dem geraubten Gut noch 
vorhanden ist, muß in das Schloß zu Maienfeld gebracht wer 
den, und zwar am hl. Abend zu Weihnachten; davon sollen dem 
Grafen Georg 200 fl. gegeben werden. Ist von dem geraubten 
Gut etwas weggekommen, wird es von den 200 fl. abgezogen. 
Sollte der Schaden über 200 fl. fein, hat der Graf denselben 
zu ersetzen. 
Wolfhart III. entschied am Freitag nach Fronleichnam 
1439 einen Streit zwischen den Leuten zu Türingen, Ziz und 
Ludesch gegen einige St. Gerolder, die unbefugt am Berg 
Häuser gebaut hatten. Im Jahre 1452 erhielt er vom Abte 
von Einsiedeln, Gerold von Sax zu der Hohensax Freiherr, 
die Dogtei Friesen (St. Gerold) zu Lehen, die schon seine 
Vorgänger inne gehabt hatten. 
Er starb 1456 und hinterließ sieben ebenbürtige Söhne 
und eine Tochter Anna, die sich mit Berthold von Wolken 
stein vermählte. Seine Söhne waren Wolfhart IV., Rudolf, 
Domdekan in Chur, Sigmund, Ulrich, der sich in erster Ehe 
mit Verena von Zimmern und in zweiter Ehe mit Praxedis v. 
Helfenstein vermählte, Georg, Ortlieb (Bischof) und vielleicht 
auch Albert (Abt von Marienberg). Seine Gemahlin Verena 
von Werdenberg war ihm um 15 Jahre im Tode voraus 
gegangen. 
7. Wolfhart IV., Sigmund I. und Ulrich von Brandis. 
Wolfhart IV. entschied 1458 einen Streit der Triesner 
und Balzner wegen der Alpe Schedlers Boden. Gemein 
schaftlich regierten die drei Brüder ihre Herrschaften Maien 
feld, Vaduz, Schellenberg und Blumenegq. Als im Jahre 
1466 Triefen und Sevelen des Wuhres wegen in Streit la 
gen, wurden im Einverständnis mit dem Grafen Wilhelm zu 
Werdenberg (für Sevelen) und den Brüdern Ulrich, Sigmund 
und Wolfhart von Brandis (für Triefen) der Bischof Ortlieb 
und der Abt Friedrich von Pfäfers mit dem Grafen Eberhart 
von Sonnenberg zu Schiedsrichtern und der Bürgermeister 
Hektor von Watt in St. Gallen zum Obmann gewählt. Doch 
lehnten die beiden geistlichen Würdenträger die Wahl ab und 
der Entscheid des Obmanns fiel zu ungunsten der Triesner aus.
	        

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