Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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reich, sein Tochtermann, ward König in Ungarn und Böhmen 
und römisch-deutscher Kaiser (1438). Von da an blieb die 
Kaiserkrone fast ununterbrochen bis zum Untergang des deut 
schen Reiches bei Habsburg-Oesterreich durch 368 Jahre. 
Als der Waffenstillstand zu Ende war, gab es Raubzüge 
der Feldkircher ins Sarganserland und der Sarganserländer 
nach Werdenberg. 
Der Streit wegen der Toggenburger Erbschaft kam vor 
Kaiser Albrecht II. Er bewog seinen Kanzler, den Grafen 
Schlick, auf seine Rechte an Toggenburg zu verzichten. Zu 
dem Ende schloß der Kanzler einen Vertrag mit den Erben, 
welchen der Kaiser bestätigte (1439). Die von Raron und von 
Räzüns erhielten Toggenburg mit Ausnahme von Uznach, das 
sämtliche Erben um 1000 fl. an Schwyz und Glarus verpfändet 
hatten. Wilhelm von Tettnang, Heinrich von Sax-Mosax und 
Ulrich von Matsch erhielten die Gerichte im Prättigau, Wolf 
hart von Brandis und Thüring von Aarburg die Herrschaft 
Maienfeld. Der Kaiser belehnte alle diese Herren mit den 
genannten Gütern und bestätigte dem Freiherrn Wolfhart 
von Brandis alle von seinen Vorfahren im Reich ihm erteilten 
Gnaden und Freiheiten für dessen Herrschaften Vaduz, Schel 
lenberg und Blumenegg (1439). Herzog Friedrich der Jüngere 
setzte denselben zum Vogt in Feldkirch mit 450 fl. Burghut 
und Sold; falls Wolfhart der Ältere mit Tod abginge, soll 
dessen Sohn, Wolfhart der Jüngere, Stadt und Feste zu 
Feldkirch unter gleichen Bedingungen verwalten. Jener Her 
zog Friedrich war nicht der „mit der leeren Tasche", sondern 
der Vormund des zwölfjährigen Sigmund, des Sohnes Fried 
richs des Alteren. Dieser jüngere Friedrich wurde, als Kai 
ser Albrecht II. im Jahre 1439 unerwartet starb, zum Nach 
folger desselben gewählt. Im gleichen Jahre starb auch Graf 
Wilhelm von Tettnang mit Hinterlassung von vier erwach 
senen Söhnen, von welchen Graf Heinrich für unsere Gegend 
der wichtigste ist. Denn er erhielt aus dem väterlichen Erbe 
Werdenberg, die Güter im Prätigau und zu Davos, und nahm 
seinen Sitz zu Werdenberg, was wegen der schlimmen Zeit 
läufe besonders notwendig war. Durch seine Mutter Kuni 
gunde war er der Neffe der Gemahlin Wolfharts III. von 
Brandis. 
Wolfhart von Brandis und Thüring von Aarburg gaben 
der Stadt Maienfeld einen Freiheitsbrief, wodurch sie manche 
neue Rechte bekam. Doch sollen Burg und Stadt Maienfeld 
beim Zehngerichtbund verbleiben und die Landesherren be 
setzen den Rat aus den Bürgern der Gemeinde und setzen
	        

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