Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

276 
Sachen wegen gehalten wurde, trat der Freiherr Wolfhart 
von Brandis auf mit allen, die der Verhandlung zu Sacgans 
beigewohnt hatten, wo ihn Graf Friedrich zu seinem Erben 
bestimmt hatte, und bezeugte, es fei der Wille des verstorbenen 
Grafen gewesen, daß er als Erbe mit all seinen Besitzungen 
in das Landrecht mit Schwyz und Glarus trete (1437). 
4. Ausbruch des Krieges zwischen Fürich und Oesterreich. 
Die Zürcher begannen Krieg gegen den Herzog Friedrich 
von Oesterreich. Die Ursache waren die Sarganserländer. Zü 
rich mahnte Schwyz und Glarus um Beistand, aber diese schlu 
gen ihn ab, gestatteten jedoch den Durchzug durch Uznach und 
Goster, als die Zürcher versicherten, der Zug gelte nicht dem 
Grafen Heinrich von Sargans, sondern allein der Herrschaft 
von Oesterreich. Die Burgen Freudenberg und Nidberg ge 
hörten Oesterreich. Die Leute im Sarganserland fühlten sich 
nicht sicher, so lange dieselben in österreichischem Besitz waren. 
Auf Hilfe von Zürich und Bünden dursten sie rechnen. So 
zwangen sie die Leute, welche zu den Festen Freudenberg und 
Nidberg gehörten, ebenfalls zu ihrem Bund und zum Bürger 
recht mit Zürich zu schwören. Das sah der Vogt auf Freu 
denberg als Verletzung des Friedens an, der zwischen den 
Leuten des Herzogs und den Sarganserländern bestand, brach 
aus der Feste, machte Gefangene und erbeutete 1300 Stück 
Vieh. Die Sarganserländer mahnten sogleich Zürich, den 
grauen Bund und Chur. Der Vogt zu Freudenberg erhielt 
von allen Seiten Fehdebriefe. Die Zürcher erschienen, 1800 
Mann stark mit Büchsen, plünderten Wallenstadt und bela 
gerten die Burg Nidberg, die schwach besetzt war und leicht 
eingenommen wurde. Zwei Tage darauf belagerten die Zür 
cher die Burg Freudenberg (bei Ragaz), die von den Bünd 
nern und Sarganserländern schon eingeschlossen war. Lange 
widerstand die Burg und erst als die Mehrzahl der Verteidiger 
zu den Feinden übergegangen war, mußte sie sich ergeben, als 
die Mittel der Verteidigung erschöpft waren. Die Zürcher 
ehrten die Tapferen und gewährten ihnen freien Abzug mit 
all ihrem Eigentum. Die herrliche Feste aber wurde in Asche 
gelegt. So brachen die Zürcher den 50jährigen Frieden, den 
die Eidgenossenschaft mit Oesterreich geschlossen hatte (1437). 
Es wurde nun ein Waffenstillstand vereinbart. 
In demselben Jahre starb Kaiser Sigismund. Mit ihm 
erlosch der Stamm von Luxemburg und Albrecht von Oester
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.