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Ulrich zu Feldkirch (1347). Auch das Kloster St. Luzi hatte
in Schaan zwei Höfe.
In das Kirchspiel Schaan gehört die kleine Berggemeinde
Planken (Plaunca — Halde), die aus eingewanderten Walli
sern sich bildete.
Die nun folgenden Ortschaften bildeten die Herrschaft
Schellenberg.
Eschen (Escans, d. h. am Wasser) ist ebenfalls im Reichs
urbar von 831 erwähnt. Pfäfers befaß da die Kirche mit dem
Zehnten und einen halben Mansus. Im Jahre 1016 erwarb
auch das Kloster Petershausen einen Hof zu Eschen. Eschen
hatte einen eigenen Adel. Um das Jahr 1230 lebten Rudolf
und Marquard, Gebrüder, von Eschen, um 1249 Rudolf und
Boemund. Die spärlichen Überreste ihrer ins graue Altertum
reichenden Burg sind auf einer der höchsten Erhebungen des
Eschnerberges zu sehen. Auch St. Gallen besaß einen Hof in
Eschen, den der Ritter Dietrich von Hasela zum Pfand hatte
und den es im Jahre. 1244 einlöste. Bon der alten Kirche
heißt es in einem alten Urbar: „Anno 1438 um Ostern fing
man an, die Kirche zu erweitern und zu längern und zwar
von Grund auf und darnach im nächsten Jahr ward ange
fangen der Chor. Run hatte die Kirche zu Eschen nicht für,
daß man den Bau mochte vollbringen. So haben dann die
biedern Leute dem guten Herrn Martina Geld und Weizen
geordnet und als dann ist angegriffen worden." Zu Eschen
auf Rosenberg bei der Kapelle war die Gerichtsstätte der Herr
schaft Schellenberg, wo sich die Gemeinde der Landleute vom
Eschnerberg zur Landsgemeinde versammelte. Da war das
Archiv und das Banner. Der zu-Eschen gehörige Weiler Ren-
deln war schon zur Römerzeit bewohnt. Es wurden dort Ne
Fundamente einer römischen Villa aufgedeckt.
Bendern (Bendur keltisch — Turm auf dem Hügel)
war der Name eines alten Turmes von ungemeiner Dicke und
Festigkeit, bei dem eine Kirche und einige Häuser standen. Er
stammte, wie der Name beweist, aus der vorgeschichtlichen Zeit
und dürste schon den heidnischen Kelten als Zufluchtsort und
Opferstätte gedient haben. In Kriegszeiten diente er auch
später als Landwehr und Zuflucht und noch im 17. Jahrhundert
war eine Lärmkanone im Turme, die bei Annäherung des
Feindes dem Volk das Zeichen zum Aufbruch gab. Zur Pfarr-
oder Mutterkirche in Bendern, die der hl. Maria geweiht ist,
gehörten die Nachbarschaften Gamprin, Ruggell, Schellenberg
und jenseits des Rheins Haag, Salez und im Mittelalter auch
Sennwald. Gamprin und Bendern gehörten zur politischen