Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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Triefen hat ein fruchtbares, besonders für Wein und Obst 
geeignetes Gelände und gehörte zu den wohlhabendsten Ge 
meinden in der Grafschaft. Mehrere freie und edle Geschlechter 
gab es in diesem Dorfe. Die Ritter von Trifun erscheinen oft 
und ehrenvoll in den Urkunden des 13. und 14. Jahrhunderts. 
Ihr Wappen waren drei übereinander liegende Sensen. Sie 
waren gleichen Stammes, wie die Marschälle von Montfort. 
Im Jahre 1273 war Ritter Ulrich von Trisun Schiedsrichter 
in einem Streite des Klosters Churwaiden mit einem Ade 
ligen. Er hatte Lehen vom Kloster Weingarten inne. Er war 
1283 Zeuge, als der Bischof Friedrich dem Freiherrn von Vaz 
die Burg Äspermont verlieh. Ein anderer Ulrich von Trisun 
starb am 7. Dezember 1302 als Domherr in Chur. Heinrich 
von Trisun hatte die halbe Burg zu Rüziders als Pfand der 
Grafen von Sargans und gab dieselbe am St. Ulrichstag 1331 
gegen 60 Mark Silber an Rudolf Grafen von Sargans zurück. 
Hans von Trisun besaß als Pfand von den Grafen von Mont- 
fort-Tosters Güter zu Rötis und Satains, welche Graf Hugo 
um 207 Mark Silber löste (1335). Eine Guta von Trisun war 
eine berühmte Abtissin zu Lindau, die das Stift 54 Jahre 
segensreich regierte. Ihr folgte als Äbtissin ihre Nichte Katha 
rina, deren Vater Eglolf in Lindau ansäßig war. 
Roch manche bedeutende Namen weist dies edle Geschlecht 
auf. Die letzte ihres Stammes war Margaretha von Trisun, 
die am 21. November 1443 als Gemahlin des Stadtammanns 
zu Feldkirch starb. 
Gleichzeitig mit den Herren von Trisun und ihnen eben 
bürtig saßen in diesem Dorfe auch die Ritter von Richenstein. 
Ihr Sitz war wahrscheinlich in der Gegend vom Garnis. Sie 
waren Dienstmannen der Grafen von Werdenberg. Schon 
im Jahre 1253 treffen wir einen Ritter Kuno von Richenstein 
als Zeuge im Kloster Pfäfers und wieder im Jahre 1257. Ein 
Kuno v. R. war 1266 königlicher Vogt zu Chur und ein Ru 
dolf v. R. im Jahre 1273 Abt von Difentis. Sigfrid v. R. 
war 1280 Zeuge für Ulrich von Sax, Ulrich v. R. Zeuge im 
Kloster St. Johann im Thurtal. Roch später werden viele 
Richensteine in den Urkunden erwähnt als Zeugen bei wich 
tigen Verhandlungen und als Kriegsmänner im Dienste der 
Werdenberger. Eine Margaretha v. R. war mit Gottfried II. 
von Ems vermählt. Ulrich v. R., der zu Arbon wohnte, ver 
machte seine eigene Person und alle seine Güter dem Kloster 
Pfäfers (1398). Wilhelm v. R., der mit einer Tochter des 
vaduzischen Amtmanns Heinrich von Unterwegen vermählt 
war, war Vertreter der Gemeinde Triefen (1406). Die Richen
	        

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