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hatte im Jahre 1320 die Burg Greifenstein an das Churer
Domkapitel verpfändet. Ihre Eltern waren Heinrich von Wil
denberg und Berta von Kirchberg. Da Hugos III. Bruder
Heinrich schon am 17. Oktober 1323 gestorben war, kam das
ganze werdenbergifche Erbe an den einzigen noch lebenden
Bruder Albrecht I., der „Alte" genannt. Dieses Erbe umfaßte
damals Werdenberg, Heiligenberg, Schmalenegg (bei Ravens
burg), Bludenz und Montafon zur Hälfte, die Festen Wartau
und Hohentrins und mehrere Güter im Rheintal.
Auch Graf Rudolf II. von Sargans ruhte bereits bei
seinen Vätern; er war vor dem 21. März 1323 gestorben. Von
feinen zwei Gemahlinnen Adelheid von Burgau (ft vor Mai
1307) und einer von Aspermont hatte er vier Söhne: Hein
rich L, Rudolf III., Hartmann III. und Rudolf IV. Hein
rich I. heiratete die Gräfin Agnes von Württemberg, die ihm
die Herrschaft Trochtelfingen zubrachte, wo er sich auch an-
säßig machte. Er war auch königlicher Landvogt in Oberschwa-
ben (ft vor 1343). Seine Tochter Adelheid vermählte sich mit
Ulrich III. von Matsch. Der zweite Sohn Rudolf III. von
Sargans soll in den geistlichen Stand getreten, Pfarrer in
Teuringen und Domdekan in Konstanz gewesen sein. Der
dritte der Brüder war Hartmann III. Dieser gründete die
Linie zu Vaduz und werden wir nachher von ihm handeln.
Der vierte der Brüder war Rudolf IV., der die Linie zu Sar
gans fortpflanzte. Er war verheiratet mit Ursula, einer Tochter
des Freiherrn Donat von Baz; ihre Schwester Kunigunde
wurde Gemahlin des Grafen Friedrich von Toggenburg. Ihr
Vater Donat starb 1338 ohne männliche Erben zu hinterlassen.
Einen Priester in seiner letzten Stunde soll dieser Unmensch
zurückgewiesen haben. Er hatte große Besitzungen im Gebiete
von Bünden teils als Eigentum, teils als Lehen vom Bistum,
dem er zum Danke durch Raub und Brand ungeheuren Schaden
zufügte. Seine Tochter Ursula und ihr Gemahl Graf Rudolf
von Sargans wollten das Unrecht ihres Vaters teilweise gut
machen, indem sie auf alle Pfandschasten, welche Donat vom
Bischof Johann erhalten hatte, verzichteten und versprachen
alle jene Güter herauszugeben, welche Donat dem Gottes
hause, dem Domkapitel und den beschöflichen Dienstmannen
oder Leuten im Kriege abgedrungen hatte. Dagegen verlieh
der Bischof Ulrich der Ursula und ihrem Manne die gleichen
Lehen, die Donat gehabt hatte. Mit Donat von Vaz war der
ärgste Bedränger des Bistums und seiner Getreuen von der
Bildfläche verschwunden. Seine bischöflichen Lehen waren die