Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

166 
der des Bischofs Ulrich von Konstanz und vor seiner Erhe 
bung auf den bischöflichen Stuhl Kaplan des Papstes, Dom 
herr in Chur und Dompropst in Würzburg gewesen. Die An 
hänger des Königs Ludwig waren ihm nicht gewogen und die 
Zwistigkeiten mit dem elenden Donat von Vaz dauerten fort. 
Dieser verlegte sich auch jetzt wieder aufs Plündern, Rauben 
und Brandstiften. Der neue Bischof hatte vor allem für die 
notleidenden Domherren und Priester zu sorgen und der Not 
der Klöster zu steuern. Daher mußte er Besitzungen und Ge 
fälle verpfänden. Im März 1329 war er in Avignon beim 
Papste, wo er die Bischofsweihe erhielt; aber auf der Heim 
reise nahmen ihn die von Grünenberg, wohl auf Anstiften des 
Königs, gefangen; er starb in der Gefangenschaft (1331). Er 
wird als Freund des Klerus und wohltätiger Oberhirte ge 
rühmt. Er hatte dem Domkapitel Kirche und Hospiz St. Va 
lentin bei Mals mit allen Einkünften, dem Kloster Marien 
berg die Pfarrei St. Martin in Passeyer und dem Kloster 
Pfäfers die Pfarrei Ragaz geschenkt. 
Herzog Leopold starb 1326, nachdem er umsonst alle Mühe 
aufgewendet hatte, seinen Bruder aus der Gefangenschaft zu 
befreien. König Ludwig hatte seinen ältesten Sohn Ludwig 
mit der Markgrafschaft Brandenburg belehnt und näherte sich 
nun dem König von Böhmen, indem er ihm die Erwerbung 
von Kärnten in Aussicht stellte, was die österreichischen Her 
zoge kränkte. 
Von den montfortischen Linien standen Graf Wilhelm 
zu Tettnang und Hugo zu Bregenz auf Ludwigs Seite, von 
den Werdenbergern Graf Hugo zu Werdenberg und Albrecht 
zu Heiligenberg, ferner Graf Rudolf von Sargans und sein 
Bruder Heinrich, Ludwigs Landvogt in Oberschwaben. 
Jakob von Buchhorn, Abt von Disentis, bewog den Gra 
fen Hugo III. von Werdenberg, der seines Stiftes Kastvogt 
war, die Güter zu Brigels und die Burg Frickberg, die er 
mit Unrecht dem Kloster vorenthielt, zurückzugeben (1327). 
Im gleichen Jahre verzichtete sein Bruder Albrecht, Reichsland 
vogt um den Bodensee, da er für sich und für seinen Bruder 
Hugo eine Dienstforderung von 900 Mark Silber an Herzog 
Albrecht von Oesterreich hatte, auf diese Summe, wenn ihm 
vom Berge Amden jährlich 48 Mark zugesichert würden. 
Roch am 16. August 1329 war Hugo III. von Werden 
berg Bürge für die Freiherren von Sax, als sie an den Gra 
fen Friedrich von Toggenburg die Wildenburg verkauften. 
Bald darauf starb er kinderlos. Seine Gemahlin Anna von 
Wildenberg muß auch um das Jahr 1330 gestorben sein. Sie
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.