Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

162 
Die Brüder Rudolf und Ulrich zu Feldkirch teilten mit 
ihren Neffen, den Söhnen Hugos: Friedrich, Hugo und Ru 
dolf ihre Besitzungen. Rudolf und Ulrich erhielten Burg und 
Stadt Feldkirch, Burg und halbe Grafschaft Iagdberg, die 
Burg Neu-Montfort und was dazu gehörte von der Mündung 
der Frutz im Rhein bis an den Bodensee, das halbe Dorf 
Fußach, die Kirchensätze zu Thüring, Schaan und Götzis. Hu 
gos Söhne erhielten die Burg zu Tosters, Alt-Montfort und 
was dazu gehörte von dem Ursprung der Frutz bis in den 
Rhein, die Burg und das halbe Dorf Fußach, die Kirchenfätze 
zu Rötis und Rankweil, die andere Hälfte von Jagdberg; das 
Landgericht zu Müfinen blieb gemeinsam (1319). So entstan 
den zwei Linien von Montfort-Feldkirch: die zu Feldkirch und 
die zu Tosters. Die Mutter der Grafen von Montfort-Tofters 
war Anna von Beringen; sie verkaufte ihr Gut im Aigen an 
das Kloster Königsfelden um 250 Mark Silber (1314). 
Graf Hugo von Montfort-Bregenz hatte die Burg Guten 
berg als Pfand von Oesterreich inne. Er gestattete dem Her 
zog Leopold oder dessen Brüdern die Einlösung der gedachten 
Burg für 600 Mark Silber und verpflichtete sich, dem Hause 
Oesterreich gegen Ludwig den Baier zu dienen und ihm alle 
feine Festen offen zu halten; doch nahm er seine Vetter, den 
Grafen Rudolf von Montfort-Feldkirch und Rudolf von Sar- 
gans aus (1322). 
Graf Rudolf von Montfort-Feldkirch war Dompropst in 
Chur und verwaltete das Bistum namens des Bischofs Sieg 
fried während dessen Abwesenheit, wurde dann Bischof von 
Ehur und Konstanz. So war er ein mächtiger Herr. Ihn be 
günstigte Papst Johann XXII., der die Partei Friedrichs des 
Schönen von Oesterreich gegen Ludwig den Baier ergriffen 
hatte. 
Graf Wilhelm zu Tettnang traf im Jahre 1322 in Gegen 
wart von Vertretern aller montfortifchen Linien feine letzt 
willigen Verfügungen und verlobte feine Tochter Mechtild mit 
dem Grafen Albrecht II. von Werdenberg. In demselben 
Jahre geschah die entscheidende Schlacht zwischen den beiden 
Königen. Friedrich der Schöne machte an der Spitze zahlreichen 
Volkes einen Einfall in Baiern; fein Bruder Herzog Heinrich 
und die tapfersten Ritter waren in seinem Heere. Um einen 
Hauptschlag auszuführen, ward Herzog Leopold erwartet, der 
noch in den oberen Landen weilte, die Stammgüter des Gra 
fen Wilhelm v. Montfort-Tettnang verwüstete und Tettnang 
selbst belagerte. Die Verwüstungen waren schrecklich; die 
Bitten und Tränen der Gräfin bewogen ihn endlich zum
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.