Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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Kaiser, Geschichte Liechtensteins. 
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Gelnhausen gründete er das Frauenkloster Himmelau. Er ent 
schlief am 19. Juli 1321 und wurde in der Domkirche beigesetzt. 
Im Kriege der beiden Könige war in der Schweiz alles 
für Oesterreich mit Ausnahme von Bern, Solothurn und den 
Waldstätten. Mit diesen hatten die österreichischen Herzoge 
ohnehin verschiedene Anstände. Herzog Leopold rüstete seine 
Macht und zog gegen die von Uri, Schwyz und Unterwaiden. 
Bei Morgarten kam es zur Schlacht (1315). Unter den Vor 
dersten im Streite war Graf Heinrich von Werdenberg und 
sein Bruder Hugo III. Der Herzog wurde geschlagen und ver 
lor die Blüte seines Heeres. Die Waldstätte aber hielten nur 
um so treuer an Ludwig dem Baier, der sie in den Schirm 
des Reiches nahm und ihnen ihre Freiheit bestätigte. Die 
Herzoge von Oesterreich aber erklärte er der beleidigten Maje 
stät schuldig und nahm, was sie in der Schweiz besaßen, zum 
Reiche. Dies ging jedoch nicht so leicht; denn die Macht der 
Herzoge war nicht gebrochen und ihre Anhänger zahlreich. Die 
Grafen von Habsburg-Kyburg vermochte Leopold, daß sie den 
Waldstätten keinen Mundvorrat zukommen ließen (1317) und 
löste von dem Freiherrn von Weißenburg die verpfändeten 
Herrschaften Oberhofen und Unterseen ein und übergab sie den 
Grafen von Habsburg-Kyburg (1318). 
Ludwig der Baier war mit Vorzügen des Geistes und 
Körpers reich ausgestattet, in allen Geschäften erfahren und 
in der Blüte der Jahre, als er auf den deutschen Thron er 
hoben wurde; die Städte, die Mehrzahl der Wahlfürsten und 
viele Große hielten zu ihm. Der Kampf, den er mit feinem 
Jugendfreunde und Nebenbuhler um die Krone führte, war 
die ersten acht Jahre ohne Entscheidung; er setzte der Macht 
seiner Gegner Ausdauer und Klugheit entgegen. Herzog Leo 
pold von Oesterreich schloß einen Anstandsfrieden mit den 
Waldstätten, der nachher verlängert wurde. Ueberall warb 
er um Hilfe; der Freiherr Johann von Thurm versprach ihm 
3000 Mann aus Wallis zuzuführen gegen die Waldstätte. Auch 
der Freiherr Ulrich von Sax stand auf Oesterreichs Seite; 
feine Burgen Forsteck, Hohenfax, Frischenberg und Wildenberg 
lagen in der Nähe der montfortischen und werdenbergischen 
Besitzungen; sein Gebiet reichte von Wildhaus bis Rüti und 
zur Burg Blaten am Rhein. Er besaß die Vogtei, Zwing und 
Bann zu Balgach im Rheintal, Leute in Obertoggenburg zu 
Wintersberg. Die Wildenburg bei Wildhaus hatte er 1313 
vom Grafen von Taggenburg erkauft und verkaufte sie 1329 
wieder an denselben zurück.
	        

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