158
er wiederholt an den Grafen Rudolf die Forderung auf Scha
denersatz. Selbst Herzog Friedrich der Schöne von Oesterreich
nahm gegen den Wegelagerer Partei und versprach dem Erz
bischof, denselben nötigenfalls mit Gewalt zum Schadenersatz
zu zwingen. Auch der König von Böhmen verwendete sich in
dieser Sache und drohte dem Grafen mit Waffengewalt, wenn
er nicht zahle. Wahrscheinlich wird alle Mühe umsonst ge
wesen sein, da der Graf zu tief in Schulden steckte. Er hatte
an den Fehden gegen den Abt Wilhelm und an der Schlacht
bei Göllheim teilgenommen und war auch nachher im Ge
folge des Königs, dem er wiederholt Bürge war. Im Jahre
1312 war er Zeuge, als Ulrich von Sax die Wildenburg an
Friedrich von Toggenburg verkaufte. Im August 1322 ver
mählte er seine Enkelin Adelheid mit Ulrich III. von Matsch,
dem er für ihre Mitgift von 300 Mark Silber seine Leute zu
Balzers, Mals und Eschen, sowie 10 Saum Wein vom großen
Bockweingarten in Vaduz und noch im gleichen Jahre für ein
Darlehen von 400 Mark die Feste Vaduz, die Leute zu Vaduz
und zu Triefen und alle Leute, welche in die Steuer gehören,
den Bau und Baumgarten bei der Burg und die zur Burg
gehörige Mühle verpfändete.
Im September desselben Jahres war Graf Rudolf mit
seinen Söhnen Heinrich I. und Rudolf III. in Argen, wo der
Graf Wilhelm von Montfort-Tettnang Anordnungen für den
Fall des Todes traf, wozu er alle Glieder des Gesamthauses
Montsort geladen hatte. Im gleichen Jahre starb Graf Ru
dolf II. von Sargans.
König Albrecht war wie sein Vater für die Auffechter
haltung des Landfriedens sehr tätig; der Adel aber, namentlich
in den oberen Gegenden von Schwaben, war ihm abgeneigt,
weil er die Reichsgüter einziehen und seinem Neffen, dem
Sohne seines verstorbenen Bruders Rudolf, Johann von
Schwaben genannt, dessen Vormund er war, die Selbstver
waltung seiner Länder und Güter nicht überlassen wollte. So
bildete sich in der Stille eine Verschwörung von Adeligen ge
gen den König. An derselben sollen auch Thüring von Bran
dts, dessen Nachkommen Vaduz und andere Güter in Chur-
rätien erwarben, und Ulrich von Gutenberg teilgenommen
haben. Der König war zu Baden im Aargau, bei ihm be
fand sich Graf Hugo III. von Werdenberg und viele andere
vom Adel. AIs er von Baden nach Brugg seiner Gemahlin
entgegenritt, hatten sich die Verschworenen unter seine Beglei
tung gedrängt, darunter Johann von Schwaben, Walter von
Eschenbach, Rudolf von Wart und andere. Sie setzten mit