Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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er wiederholt an den Grafen Rudolf die Forderung auf Scha 
denersatz. Selbst Herzog Friedrich der Schöne von Oesterreich 
nahm gegen den Wegelagerer Partei und versprach dem Erz 
bischof, denselben nötigenfalls mit Gewalt zum Schadenersatz 
zu zwingen. Auch der König von Böhmen verwendete sich in 
dieser Sache und drohte dem Grafen mit Waffengewalt, wenn 
er nicht zahle. Wahrscheinlich wird alle Mühe umsonst ge 
wesen sein, da der Graf zu tief in Schulden steckte. Er hatte 
an den Fehden gegen den Abt Wilhelm und an der Schlacht 
bei Göllheim teilgenommen und war auch nachher im Ge 
folge des Königs, dem er wiederholt Bürge war. Im Jahre 
1312 war er Zeuge, als Ulrich von Sax die Wildenburg an 
Friedrich von Toggenburg verkaufte. Im August 1322 ver 
mählte er seine Enkelin Adelheid mit Ulrich III. von Matsch, 
dem er für ihre Mitgift von 300 Mark Silber seine Leute zu 
Balzers, Mals und Eschen, sowie 10 Saum Wein vom großen 
Bockweingarten in Vaduz und noch im gleichen Jahre für ein 
Darlehen von 400 Mark die Feste Vaduz, die Leute zu Vaduz 
und zu Triefen und alle Leute, welche in die Steuer gehören, 
den Bau und Baumgarten bei der Burg und die zur Burg 
gehörige Mühle verpfändete. 
Im September desselben Jahres war Graf Rudolf mit 
seinen Söhnen Heinrich I. und Rudolf III. in Argen, wo der 
Graf Wilhelm von Montfort-Tettnang Anordnungen für den 
Fall des Todes traf, wozu er alle Glieder des Gesamthauses 
Montsort geladen hatte. Im gleichen Jahre starb Graf Ru 
dolf II. von Sargans. 
König Albrecht war wie sein Vater für die Auffechter 
haltung des Landfriedens sehr tätig; der Adel aber, namentlich 
in den oberen Gegenden von Schwaben, war ihm abgeneigt, 
weil er die Reichsgüter einziehen und seinem Neffen, dem 
Sohne seines verstorbenen Bruders Rudolf, Johann von 
Schwaben genannt, dessen Vormund er war, die Selbstver 
waltung seiner Länder und Güter nicht überlassen wollte. So 
bildete sich in der Stille eine Verschwörung von Adeligen ge 
gen den König. An derselben sollen auch Thüring von Bran 
dts, dessen Nachkommen Vaduz und andere Güter in Chur- 
rätien erwarben, und Ulrich von Gutenberg teilgenommen 
haben. Der König war zu Baden im Aargau, bei ihm be 
fand sich Graf Hugo III. von Werdenberg und viele andere 
vom Adel. AIs er von Baden nach Brugg seiner Gemahlin 
entgegenritt, hatten sich die Verschworenen unter seine Beglei 
tung gedrängt, darunter Johann von Schwaben, Walter von 
Eschenbach, Rudolf von Wart und andere. Sie setzten mit
	        

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