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die Grafen von Montfort und drei Herren von Schellenberg:
Marquart, Heinrich und Schwigger. Bald darauf starb Bischof
Berthold, ohne die Bischofsweihe empfangen zu haben, am
17. Jänner 1298. Er hatte den noch erhaltenen Einkünsterodel
des Bistums anfertigen lassen und an Klöster und Kirchen
freigebig Privilegien und Ablässe gespendet. Die Wahl der
folgenden Bischöfe geschah durch den Papst. Papst Boni-
faz VIII. ernannte zum Bischof von Chur den Siegfried
von Gelnhausen aus Mainz, welcher Kanonikus zu Aschaffen-
bürg und wegen seiner Wissenschaft und Tugend berühmt war.
Auch als Bischof von Chur war er Generalvikar des Erzbischofs
von Mainz.
Unter diesem Bischof wurde die Streitsache mit denen
von Baz wegen der Burg Aspermont zu Ende gebracht. Propst
Konrad von Konstanz und Marquart von Schellenberg waren
die Schiedsrichter und Ulrich von Klingenberg Obmann. Neu-
Aspermont, welches Johann von Baz erbaut hatte, mußte ge
brochen und nicht wieder aufgebaut werden, Weineck soll Jo
hann von Baz als Lehen des Bistums erhalten und feine An
sprüche auf Alt-Aspermont aufgeben, dagegen erhielt er den
Hof zu Chur und Tomils.
Indessen war König Adolf des Reichs entsetzt und Al
brecht, der Herzog von Oesterreich, an seine Stelle gewählt
worden (1298). Die Waffen mußten entscheiden, da Adolf die
Krone nicht gutwillig aufgeben wollte. Für ihn war Abt
Wilhelm von St. Gallen und sein Bruder Rudolf zu Feldkirch;
Hugo von Werdenberg aber stand auf Albrechts Seite. Auf
dem Felde von Göllheim geschah die Reiterschlacht. Im heißen
Kampfe fiel König Adolf. Tapfer focht Abt Wilhelm mit seinen
Rittern; als ihnen die Pferde getötet worden, fochten sie zu
Fuß. Erst als er mit Sicherheit erfuhr, der König sei tot,
floh er gegen Worms; aber die Bürger nahmen ihn gefangen
und behandelten ihn übel. Die Schlacht geschah am 2. Juli
1298. Am folgenden Tag wurde der Abt vor den Sieger ge
führt. Hugo von Werdenberg nahm sich diesmal seines Vetters
an, so daß Albrecht ihn und seine Ritter frei ziehen ließ ohne
Lösegeld. So arm kehrte der Abt heim, daß er für sich und seine
Mannen Unterhalt und Kleider erbetteln mußte. Den erlittenen
Schaden versprach er seinen Getreuen zu ersetzen, und er hielt
Wort. Mit König Albrecht söhnte er sich später aus. Der
König versprach Schwarzenbach zu schleifen, wenn der Abt
von seinen übrigen Forderungen an das habsburgische Haus
abstehe. Doch genoß der vielgeplagte Prälat nicht mehr lange
des Friedens; feine Gesundheit war gebrochen, er starb am