Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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Besitzungen an Rudolf von Habsburg verkauft: Lenzburg, 
Vilmergen, Suhr, Aarau, Mellingen, Zug, Art, Surfee, Ka 
steien, Willisau, Sempach, Schwyz, Stans, Buochs „Leute und 
Gut" um 14.000 Mark Silber. So tief war die Linie der 
Grafen von Habsburg-Laufenburg in Schulden geraten, daß 
Eberhard und fein Bruder nicht einmal die Leichenkosten für 
ihren Vater, die in 7 Mark Silber bestanden, bezahlen konnten 
und dafür dem Kloster einige Güter überlassen mußten. 
Damals vergrößerte auch Graf Hugo I. feine Besitzungen. 
Er kaufte vom Grafen Berthold III. von Heiligenberg, seinem 
Neffen, dem späteren Bischof von Chur, die Grafschaft Heiligen 
berg samt Zubehör um 500 Mark Silber, König Rudolf be 
stätigte diesen Kauf (1277). 
Während der kaiserlosen Zeit hatte sich Ottokar, der Kö 
nig von Böhmen, in den Besitz von Oesterreich und Steiermark 
gesetzt, und leistete nun dem König Rudolf nicht den schuldigen 
Gehorsam. Deswegen kam er in Acht und Bann und Rudolf 
unternahm einen Heereszug nach Oesterreich. Ottokar erhielt 
Befreiung von Acht und Bann, mußte jedoch auf Oesterreich, 
Steiermark und Kram verzichten. Er tat es aber wider Willen 
und erregte bald neuen Krieg. Zum zweitenmal zog Rudolf 
gegen ihn; Ottokar wurde besiegt und blieb selbst in der Schlacht 
(1278). Aber auch Rudolf schwebte in Lebensgefahr; denn ein 
feindlicher Ritter suchte ihn auf, stach sein Roß nieder, daß 
es stürzte. Der König deckte sich mit dem Schilde gegen die 
Hufe des Pferdes. Heinrich von Ramschwag aber, der Sohn 
Ulrichs, des Reichsvogts von St. Gallen, stellte sich vor seinen 
Herrn und hielt den Streich auf, der auf denselben gerichtet 
war. Er hob den König auf und wehrte sich, bis Hilfe kam. 
Diese brachte Ulrich von Kapellen, der von einer Anhöhe aus 
alles beobachtet hatte und mit Blitzesschnelle herbeiritt, be 
gleitet von 500 Rittern. König Rudolf belohnte seinen Retter 
Heinrich von Ramschwag mit Geld und Gut. 
Als Landgraf in Schwaben verbot Graf Hugo, Eigen 
leute ihrem rechtmäßigen Herren zu entziehen. Denn durch 
Krieg, Pest und Hungersnot und andere Übel sahen manche 
Herren ihr Gebiet entvölkert und zogen unter allerlei Vor 
wänden fremde Angehörige herbei, wodurch vieler Streit ent 
stand, dem jenes Verbot vorbeugen sollte. 
Am 7. Dezember 1280 starb Hugo I. Seine erste Gemahlin 
war eine v. Vaz gewesen, die zweite war Mechtildis von 
Reifen. Er hinterließ nur einen Sohn Hugo II. und zwei 
Töchter, von denen Klementa den Grafen Friedrich von Toggen- 
burg urtb Adelheid den Grafen von Lichtenberg im Elsaß heiratete.
	        

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