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die durch ein Schiedsgericht bestimmten Schulden bezahlen.
Freier Handel und Verkehr soll zwischen Gotteshausleuten
von Chur und Bürgern von Como sein. Hartwig von Matsch
schloß ebenfalls im folgenden Jahre Frieden, und dem Gra
fen Hugo und dem Freiherrn von Sax war der Beitritt zum
Frieden offen gelassen.
Bald nach diesem Frieden starb Bischof Arnold (1221).
Er hatte im Jahre 1215 die Pfarrei Bendern dem Kloster
St. Luzi inkorporiert und war mit dem Abt von Weingarten
und einem Domherrn von Straßburg vom Papste zum Rich
ter bestellt worden in einer Rechtssache des Frauenstistes in
Zürich.
Rach des Bischofs Arnolds Tode fand eine zwiespältige
Wahl statt, da Heinrich von Realt, Domherr zu Chur, uno
Albert von Güttingen, Propst zu St. Stephan in Konstanz
und Domherr von Chur, Stimmen erhielten und Anspruch
auf die Churer Insul machten. Nachdem der Abt von Di-
sentis vergeblich zu vermitteln gesucht hatte, kam die Streit
frage zur Entscheidung nach Rom. Der von Güttingen ver
dankte seine Stimmen dem Gelde seines Bruders Rudolf,
Abts von St. Gallen. Bevor das päpstliche Urteil gefällt
wurde, starben beide Kandidaten. Run suchte der Abt das
Bistum für sich selbst zu erlangen, was ihm auch gelang. Er
wurde Bischof. Er wollte aber auch die Abtei beibehalten,
was ihm nur mit Mühe und auf besonderen Wunsch des Churer
Domkapitels und des Konventes von St. Gallen vom Papst
Honorius III. und nur auf drei Jahre bewilligt wurde. Als
im Jahre 1225 der Kardinal Konrad von Urach als päpst
licher Legat in dieser Gegend einen Kreuzzug predigte, war
ihm Bischof Rudolf sehr behilflich und begleitete ihn über
die Alpen und nach Rom. Gleichzeitig kam Kaiser Friedrich
nach Oberitalien. Der Bischof von Chur wurde sehr ehren
voll von ihm aufgenommen. Er und der Kardinallegat ver
blieben mehrere Monate beim Kaiser und unterstützten ihn
in seinen Friedensbestrebungen. Dann reisten sie nach Rom
weiter, wo der Bischof aber am Fieber erkrankte und starb
(1226). Auch von den Cdeln, die den Bischof begleitet hatten,
starben die meisten hinweg.
In dem Jahre, da der Bischof Rudolf von Güttingen
starb, erschlug Graf Diethelm von Toggenburg seinen Bruder,
den Grafen Friedrich, der ein Schwiegersohn des Grafen
Hugo I. von Montfort war. Graf Friedrich war auf dem
Reichstag zu Cremona zum Ritter geschlagen worden. Als
er heimkehrte, vermählte er sich mit einer Tochter des Grafen