Volltext: Geschichte des Fürstenthums Liechtenstein

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Adalgotts in Bezug auf die Klöster gut hieß. Papst Eugen Hl, 
der mit Adalgott in Clairvaux erzogen worden, unterstiiztc ihn in 
seinen Reformen, und Eugens III Nachfolger Hadrian IV bestätigte 
sie (1156). Mit großer Mühe nur gelang eö dem frommen Adalgott, 
bessere Zucht bei den Nonnen in Kazis einzuführen und sie an die 
strenge Beobachtung der Regel des heil. Augustin zu gewöhnen; denn 
der Widersacher hatte er Viele, der treuen Gehülfen Wenige. Zur 
Aufsicht über das Kloster Kazis bestellte er einen Prämonstratcnser von 
St. Luzi, und damit der Mangel an zeitlichen Gütern keine Veran 
lassung zur Unordnung gebe, schenkte er demselben, mit Zustimmung 
der Domherrn und Dienstmannen, die Kirche des heil. Martin und des 
heil. Alban mit Zubehör, den Zehnten von mehreren Ortschaften; 
auch sollten alle Güter, welche das Kloster durch seine Leute und 
auf seine Kosten urbar mache, von allem Novalzehnten frei sein. 
Bei den Frauen zu Schännis stellte Adalgott ebenfalls die Strenge 
der klösterlichen Ordnung und Zucht wieder her, und eben so erfuhr 
das Frauenkloste» zu Münster seine kluge Fürsorge. Es kam dieses 
durch die Vergabungen Udalrichö von Tarasp in größere Aufnahme, 
der sich mit Gebhard, seinem Neffen, besonders freigebig zeigte, als 
seine Gemahlin Utta den Schleier in demselben genommen hatte. 
Nicht minder bedachte er mit Gütern das Kloster Marienberg, (dessen 
Kirche Bischof Adalgott weihte 1154), und die Kirche zu Chur. 
Udalrich von Tarasp beging nämlich ein schweres Verbrechen: er 
erschlug einen Ritter im Zorn. Darüber empfand er Reue und 
schenkte zum Heile seiner Seele und „der Seelen seiner Vorfahren 
der heil. Maria zu Chur" seine Dienstleute zu Tinzen, Laude, 
Slue, Mals, Tartsch, Schuls, Fettan, Guarda, Vicvsoprano, 
Casaccia, Marmels, Schweiningen, Schanfigg, Chressobrnnn, (Ro 
thenbrunnen?), Tarasp, seinen Antheil an der Burg Tarasp und 
alles, was er unter der Klus besaß, deßgleichen, was ihm in 
Mont, Riede, Tells, Greifenstein und andern Orten zugehörte. 
Die Dienstmannen sollen, was sie als Lehen besitzen, behalten 
und solches, falls sie keine Söhne hätten, auf Töchter vererben 
dürfen; Andreas von Marmels soll die Burg Marmels zu Lehen 
behalten und sie,aus Söhne und Töchter vererben dürfen; über 
haupt habe er semen Dienstmannen die gleichen Rechte verliehen, 
welche die Dienstmannen der heil. Maria d. i. des Hochstifts zu 
Chur genössen. Die Vergabung geschah an Mariä Verkündigung 
1160. Unter den Zeugen erscheint zum ersten Mal der Name 
derer von Vatz, nämlich: Walter von Vatz und sein gleichnamiger 
Sohn, ferner: Heinrich von Räzüns, Friedrich von Mätsch, Kuno 
von Sagens, Walter von Lebenwert (Löwenberg?), Albert von Cästris, 
Reinger von Sar, Chuonrad von Cästris, Marquard von Tinzen, 
Bernhard von Puigo; hierauf folgen die Dienstmannen der Kirche 
zu Chur: Swigger, der Vizthum und sein Bruder Udalrich, Sieg 
fried von Juvalta, Chuonrad von Medezen, Werner von Pludäsch,
	        

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