Volltext: Geschichte des Fürstenthums Liechtenstein

80 
Das siebente Kapitel. 
Die hohenstaukifchen Kaiser. 
(1137-1249.) 
L. Bischof Konrad I. Kaiser Konrad III. 
Seit den Zeiten der sächsischen Kaiser übte kein Kaiserhaus einen 
solchen Einfluß auf Churrätien aus, wie das der Hohenstaufen, 
welches auch im Besiz des Herzogthums Schwaben war. Herzog 
Friedrich II von Hohenstaufen (1105—1157) erlaubte seinen Dienst 
mannen Schenkungen an das Kloster St. Luzi zu machen, jedoch mit 
dem Beding, daß die Kastvogtei über die geschenkten Güter dem 
Herzog von Schwaben vorbehalten bleibe. Unter den Zeugen in der 
darüber abgefaßten Urkunde (die übrigens ohne Angabe des Orts, 
Datums und der Jahrzahl ist und nur muthmaßlich Herzog Friedrich II 
zugeschrieben wird), erscheinen aus Churwalchen: Burkard und 
Gerwin von Ems, Ulrich von Aspermont, Burkard von Blattun. 
Zu dieser Zeit nämlich saß auf dem bischöflichen Stuhl von Chur 
Konrad I von Biberegg, der wie erzählt, mit Mönchen aus Roggen 
burg das Kloster St. Luzi bevölkerte.' Er weihte auch die Kirche des 
Klosters Lorch (1130), welches Friedrich I von Hohenstaufen gestiftet 
harte, und den St. Peters Altar in der Kirche des Klosters Petershausen 
(1136). Der Bruder Herzog Friedrichs II, Konrad III wurde zum 
Reichsobcrhaupt erwählt und eröffnete würdig die Reihe der Kaiser 
aus dem Hause der Hohenstaufen. Er bestätigte dem Bischof Konrad I 
die Güter und Freiheiten der Kirche zu Chur (1139). Der mächtigste 
Gegner Konrads III im Reiche war Herzog Heinrich der Stolze, aus 
dem Geschlechte der Welfen. Aber in den deutschen Fürsten, die 
Heinrich's Stolz beleidigt hatte, und welche mit Neid auf dessen über 
große Macht sahen, fand der Kaiser kräftige Stützen. Der Reichstag 
entschied: „Es sei wider das Herkommen, daß ein Fürst zwei Herzog- 
thümer zugleich besitze" (Heinrich der Stolze besaß Baiern und Täck 
sen) und da Heinrich der Aufforderung des Kaisers keine Folge leistete, 
ward die Acht über ihn ausgesprochen: erstarb aber im Verlauf des 
ausgebrochenen Kriegs (1139), einen zehnjährigen Sohn hinterlassend, 
der nachmals unter dem Namen „Heinrich der Löwe" berühmt wurde. 
Welf IV, Heinrichs Oheim, erhob Ansprüche auf Baiern, welches der 
Kaiser seinem Halbbruder, dem Markgrafen Leopold V von Oestreich 
verliehen hatte. In dem Kriege, der aus diesen Ursachen entstand, 
kam zuerst der Partei-Name der „Gibellinen" (d. i. Anhänger des 
Kaisers und der kaiserlichen Macht gegenüber der päpstlichen) und der
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.