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Grafen Ferdinand Karl bisher geführten Regierung und Haus 
haltung bis auf weitere kaiserliche Verordnung eine andere Anstalt 
und Verfügung zu machen und anzustellen. Es werde demnach 
von kaiserlicher Commission wegen den Gemeinden gedachter Herr 
schaften anbefohlen, daß sie inmittelst bis auf weitere Verfügung 
bin den dermal vorgefezten Oberbeamten Gehorsam erzeigen und 
im Fall sie in eint- und andern Sachen beschwert zu sein vermeinten, 
sollen sie an den Fürstabt von Kempten, als kaiserlichen Commiffarius, 
ihren Rekurs nehmen." 
5. D^e kaiserliche Administration. 
1684 — 1712. 
Graf Ferdinand Karl war nun der Regierung entsezt und die 
Landschaft von seinen Gewaltthärigkeiten befreit; aber die Gläubiger 
waren nicht bezahlt: sie hielten sich an die Landschaft, der ihre 
Reverse und Schadloshaltungen wenig halfen, da die kaiserliche 
Commission nicht auch auf Mittel dachte, die herrschaftlichen Schulden 
zu tilgen. Zu den übrigen Kosten der Verwaltung und zum Unterhalt 
der gräflichen Familie kamen nun noch die Kosten der kaiserlichen 
Commission. Die Reichs- und Kreisanlagen häuften sich. Der 
schwäbische Kreis hielt sich an die Landschaft und aller Verträge, 
Protestationen, Rekurse und Reverse ungeachtet mußte sie bezahlen, 
wenn sie die Erekutionskosten los werden wollte. Die Einkünfte 
der Herrschaften reichten kaum zu den gewöhnlichen Bedürfnissen 
aus, an Verzinsung oder Abtragung der Kapitalien dachte man 
. nicht. Dafür wurde die Landschaft, weil sie sich verbürgt hatte, 
hergenommen. Die Dienerschaft des Grafen erhielt ihren Liedlohn 
nicht, nicht die Handwerker, die für ihn arbeiteten. Der Landvogt 
Zacharias Furtenbach hatte sich für den Grafen verbürgt, die Gläu 
biger hielten sich an ihn. Er wandte sich in seiner Verlegenheit 
an die kaiserliche Commission; aber diese vertröstete ihn: er solle 
sich gedulden und zuwarten. Dem Grafen Jakob Hannibal, dem 
Bruder Ferdinand Karl's, schoß die Landschaft in seiner äußersten 
Roth 200 fl. vor, wofür er ihr eine Versicherung auf seine jähr 
lichen Deputatgefälle ausstellte. Unter diesen Umständen ist es nicht 
zu verwundern, wenn das Volk immer schwieriger wurde. Es 
hatte sich von der kaiserlichen Commission schleunige Abhülfe ver 
sprochen und sah mit Bekümmerniß, wie die Sache einen gar lang 
samen Gang nahm, wie die Lasten, die ihm wider Recht aufgebürdet 
worden, nicht abgenommen wurden, und die Aussicht in die^Zukunft 
immer mehr und mehr sich trübte. Es wurden daher zuerst am 
Eschnerberg geheime Zusammenkünfte gehalten und die Mittel be 
rathen, wie man aus diesem Zustande kommen möchte, dann auch 
in der Landschaft Vaduz. Die kaiserliche Commission, welche davon