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Auch der Bürgermeister Rudolph Wettstein von Basel, welcher die
Angelegenheiten der Eidgenossenschaft bei dem Friedenskongreß zu
Münster und Osnabrück vertrat, schrieb den Bundeöhäuptern: „er
habe auf das Interesse gemeiner löblicher drei Bünde vigilirt."
Abgeordnete der Städte und Gerichte aus Vorarlberg verfügten
sich nach Bregenz; eine Brandschatzung ward unterhandelt, jedes
Haus zu Stadt und Land sollte 18 fl. bezahlen. . Eine Abtheilung
Schweden rückte nach Dornbirn, besezte das Schloß Neuburg, wo
sie einen Mann fand, der ihr das Thor öffnete, und ließ eine
Besatzung von 90 Mann daselbst. In Feldkirch trafen die Schweden
nur drei Personen an, den Stadtschreiber Amberg, den Baumeister
Gasser und den Guardian der Kapuziner. Die Stadt war verödet,
die Häuser geschlossen, alles hatte sich in die Berge, oder über den
Rhein geflüchtet. „Zu dieser Zeit, sagt die Feldkirchcr Chronik, hat
ein jeder die Freunde und Nachbarn wohl erkennen mögen, indem
die Flucht theuer genug und mit dem größten Schaden hat bezahlt
werden müssen." Nicht minder groß war der Schrecken zu Vaduz
und Schellenberg: Die Schweden suchten auch diese entlegenen
Landschaften heim, streiften bis Gutenberg und erpreßten eine Brand
schatzung von 8000 Thalern, eine schwere Summe für ein so
erschöpftes Ländchcn; sie mußte am 7. Februar erlegt sein. Mit
der Beute und dem erpreßten Gelde zogen die Schweden ab am
7. März. Die Feldkirchcr thaten zum Dank für die Befreiung eine
Wallfahrt nach Einsiedeln mit Kreuz und Fahnen. Am 15. Juli
zogen sie aus, etwa 350 Köpfe stark und blieben 5 Tage aus.
Am 24. Oktober 1648 wurde endlich der Frieden zu Münster und
Osnabrück in Westphalen unterzeichnet: die Schweden zogen ab;
das deutsche Reich bot einen traurigen Anblick dar; ausgesogen,
verarmt, beraubt und erniedrigt stund es da und in zwei religiöse
Parteien getheilt; die Gewalt der Fürsten ward vermehrt, die des
Reichsoberhauptes geschwächt: es gab fortan nur Fürsten des Reiches,
das Reich selbst erlosch bis auf den leeren Namen.
Die Landschaften Vaduz und Schellenberg waren gänzlich ver
armt: die lezten Jahre waren wenig ergiebig gewesen und brachten
kaum das zum kümmerlichen Unterhalt Nothwendige. Der Schweden
einfall vollendete das Elend. Kein Geld war zu sehen; Vielen
wurde das Leben zur Last und den Tod hielt man für eine Gnade
des Himmels. Die Noth war schrecklich: den Kindern mußte man
die Milch entziehen, den Hausrath verkaufen, um den Hunger zu
stillen, oder die Blößen zu decken. Ueberall blasse und abgezehrte
Gestalten. ES war ein geringer Trost, daß die kleine Mannschaft
aus diesem Ländchen im lezten Schwedcnüberfall und früher sich
tapfer gehalten. Der Landshauptmann Büchel von Balzers erhielt
von dem Erzherzog Ferdinand Karl, zu Jnnspruck, dem Sohne
Leopold's und der Claudia, 300 fl. zum Geschenk „wegen des
standhafte» Muths, den er im Schwedeneinfall bewiesen", und