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dem Schloß Vaduz statt. Die Stadt Zürich war zu derselben
eingeladen.
3. Graf Franz Wilhelm von Hohenems-Vaduz.
1646 — 1662.
Das wechselnde Kriegsglück brachte die Schweden wiederholt
an den Bodensee und die Mannschaft aus Vaduz und Schellenberg
mußte jedesmal ausrücken und gen Bregenz ziehen, wo der Einbruch
des Feindes gefürchtet wurde. Ein Sieg der Kaiserlichen bei Tutt
lingen (24. Nov. 1643) entfernte die Schweden wieder auf eine
Zeitlang: nur Ueberlingen blieb in ihrer Gewalt. Im Jahr 1646
erschien der schwedische Feldherr Gustav Wrangel am Bodensce.
Bregenz und das Schloß auf dem GebhardSberg wurden in Ver
theidigungsstand gesezt. In den ersten Tagen des Jahrs 1647
rückte Gustav Wrangel in die Nähe von Bregenz: das vorarl-
bergische Aufgebot sollte die Vertheidigung des wichtigen Passes
übernehmen. Die Mannschaft aus Vaduz und Schellenberg rückte
abermals aus. Von Jnnspruck waren 600 Mann reguläre Truppen
angelangt, die vorarlbergischen Stände wollten aber die Kosten
ihrer Unterhaltung nicht übernehmen und man sandte sie zurück im
entscheidenden Moment. Die Schweden umgingen die Verschanzun
gen von Bregenz: die Mannschaft, die sie vertheidigen sollte, mußte
in schnellem Rückzüge ihr Heil suchen und Bregenz war verloren.
Am 4. Jänner 1647 drangen die Schweden in die Stadt ein. Man
hielt den Plaz für so fest, daß die benachbarten Edelleute aus
Schwaben, auch der Gras von Hohenems, der Abt von Kempten
und andere Herren ihre Kleinodien, Geld und Kostbarkeiten dahin
und in das Kloster Mehrerau in Sicherheit brachten. Dies alles
siel nun den Schweden in die Hände: man schäzt den Fang, den
sie machten, aus 4 Millionen. So strafte die Vorsehung die Herren
und die Stände von Vorarlberg, daß sie ihr Gut lieber für den
Feind verwahren, als zu Rettung des Vaterlandes hingeben wollten.
Man glaubte nichts anderes, als daß die Schweden vorrücken und
die Pässe nach Tirol, Graubünden und Italien besetzen würden.
Die Schweizer legten 7000 Mann zur Bewachung der Grenzen
an den Rhein und schickten Abgeordnete an den General Wrangel
nach Bregenz, der sie seiner friedlichen Absichten gegen die Eidge
nossenschaft versicherte. An die Häupter und Räthe der drei Bünde,
die zu Maienfeld versammelt waren, richtete er ein Dankschreiben
(unter dem 23. Jänner 1647), daß sie ihm „einen Trunk Wein
zu verehren beliebten", denn er war ein Freund dieser köstlichen
Gabe Gottes. Früher schon hatten sich die drei Bünde an die
Schweden gewendet: sie möchten dahin wirken, daß die Bünde bald
möglichst wieder in den Besiz von Kläven und Worms gesezt würden.