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Bremgarten. Der Stein (d. i. die Burg) zu Baden wurde genom
men und gebrochen, die Stadt ergab sich.
Als Herzog Friedrich so großes Unglück über sich herein brechen
sah, suchte er die kaiserliche Gnade und demüthigte sich vor dem
Kaiser zu Constanz (5. Mai 1415). Alles, was ihm gehörte, nichts
ausgenommen, mußte er dem Kaiser übergeben; alle Länder des
Herzogs in Schwaben, Elsaß, am Rhein, im Breisgau, in Tirol,
an der Etsch und im Innthal mußten dem Kaiser huldigen und
gehorsamen und Friedrich als Geißel in Constanz bleiben, bis der
Papst zurückgekehrt sei und der Herzog all seine Versprechungen
erfüllt habe. Sollte er aber dieselben verletzen, so fallen alle herzog
lichen Lande dem Kaiser anheim. Nicht genug: die Bischöfe von
Trient, Briren und Chur klagten den Herzog vieler Beeinträchti
gungen und Gewaltthaten an, die sie von ihm erlitten; der eigene
Bruder, Ernst, der Eiserne, war daran ihm Tirol zu entreißen.
Der Kaiser schickte Hansen von Bodmann und bald darauf den
Grafen Eberhard von Nellenburg nach Feldkirch, um die Huldigung
au Kaiser und Reich einzunehmen. Feldkirch huldigte dem Reichs
oberhaupt. Als aber Graf Friedrich von Toggenburg, welchem die
Stadt und gleichnamige Grafschaft vom Kaiser verpfändet war,
Besiz nehmen wollte, bewahrte Feldkirch seinem unglücklichen Herrn
die Treue und hielt eine strenge Belagerung aus. Graf Friedrich,
Bischof Hartmann, die Grafen von Werdenberg und ein Zusaz von
Lindau sezten der Stadt vergeblich zu, sie mußten ohne Erfolg
abziehen.
Als Herzog Friedrich von der großen Treue hörte, mit der ihm
das Volk im Wallgau und in Tirol zugethan sei und lezteres von
seinem Bruder Ernst bedroht werde, entschloß er sich zur Flucht aus
Constanz und führte dieselbe aus (30. März 1416). Er nahm den
Weg in's Wallgau und über den Arlberg in's Tirol. Um Mitter
nacht kam er nach Pludenz und klopfte an das Stadtthor. Der
Wächter fragte, wer Einlaß begehre? „Ich und noch Einer," war
die Antwort, „ich bin ein Diener des Herzogs!" Der Wächter
unwillig und fluchend erwiderte: „Kannst du nicht sagen, wer du
bist, so öffnet man in so gefährlichen Zeiten das Thor nicht." Es
ist Herzog Friedrich," rief nun der Diener, „und willst du es nicht
glauben, so lasse den Wirth, den Schädler kommen." Schädler
kam und erkannte den Herzog. Der Wächter öffnete, fiel dem
Herzog zu Füßen, wegen der groben Worte um Verzeihung bittend.
Der Herzog aber lobte ihn, behielt ihn zu Gast und beschenkte ihn.
Die Pludenzer begleiteten am folgenden Tag den Herzog über den
Arlberg. Zum zweiten Mal kam nun Friedrich in die Reichsacht
und in den Kirchenbann, welchen das Concil über ihn aussprach.
Herzog Ernst nahm sich seines unglücklichen Fuders an, verpfändete
Stadt und Grafschaft Feldkirch, Pludenz und Montafun dem Grafen
Friedrich von Toggenburg und der Kaiser bestätigte die Verpfändung