Volltext: Geschichte des Fürstenthums Liechtenstein

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Eonstanz zu erlangen; aber die Bürger waren wider ihn und er 
starb während der darüber entstandenen Streitigkeiten (1384). 
Die Besitzungen Mangolds fielen zum Theil an seine Schwester 
Agnes, zum Theil an seine Gläubiger, unter denen sich auch Wolf 
hard von Brandis befand. Er erhielt in Folge eines Vertrages, 
den er mit Agnes Mönch von Mönchenstein schloß (1396), Wcis- 
senburg und Erlenbach, sie dagegen Diemtigcn und Wimmis. Da 
aber diese Besitzungen sehr verschuldet waren, so verkaufte sie Agnes 
mit Einwilligung ihres Gemahls Johann Mönch von Mönchenstein 
und ihrer Söhne an Wolfhard von Brandis, Herrn zu Weisscn- 
burg und Erlenbach und den Ritter Nikolaus von Scharnachthal 
für 4220 rheinische Gulden (1398). 
Wolfhard (Thüring) von Brandis war mit Anna von Montfort- 
Fcldkirch, der Wittwe des Grafen Hartmann von Werdenbcrg-Sar- 
gans-Vaduz, vermählt, init der er zwei Söhne zeugte: Ulrich Thüring 
und Wolfhard. Diese sind cs, welche von Hartmann's l Söhnen, 
Heinrich und Hartmann H Brüder genannt werden, was sie auch 
mütterlicher Seits waren. Wie bereits erzählt, versezte Graf Hein 
rich von Wcrdenberg - Vaduz seinem lieben Bruder Ulrich Thüring 
von Brandis für dargeliehene 1600 fl. die Herrschaft Blumcnegg 
(1391), welche Hartmannil, Heinrich's Bruder, später Wolfhard 
von Brandis, den er seinen lieben Bruder nennt, gänzlich überließ, 
so wie er demselben auch die Grafschaft Vaduz verpfändete und 
den Eschnerbcrg verkaufte (1416). Wolfhard und Ulrich Thüring 
von Brandis erhoben Ansprüche wegen ihres mütterlichen Erbes 
an die Grafen Heinrich und Hartmann von Vaduz und deßwegen 
wurde ihnen der Bcsiz von Blumcnegg zugesichert. Dadurch wider 
legt sich die Meinung derjenigen, welche behaupten, die Mütter der 
Grafen von Vaduz und der genannten Herren von Brandis seien 
Schwestern gewesen, und deßwegen hätten sie sich Brüder genannt. 
Ulrich Thüring von Brandis war Rath und Diener der Herzoge 
von Oestreich und gerieth in Streitigkeiten mit dem Grafen Friedrich 
von Toggenburg, die Herzog Friedrich jedoch freundschaftlich aus 
glich (1404). Er erscheint wenig in der Geschichte unserer Gegend; 
desto wichtiger aber ist für uns Wolfhard, sein Bruder, welcher 
Herr zu Vaduz und Schellenberg wurde. 
So kam ein neues Geschlecht in den Besiz Alt-Montfortischcr 
und Wcrdenbergischer Güter. Von der Hciligcnberger- Linie lebte 
noch Graf Albrecht der Aeltere zu Pludenz, der aber seine Güter 
an Oestreich verkauft und sich nur den lebenslänglichen Genuß der 
selben vorbehalten hatte; ferner die Brüder Rudolph zu Wcrdenberg 
und Hugo zu Rheinegg. Allein diese hatten ihre väterlichen Güter 
theils verkauft, theils waren sie durch Gewalt in die Hände der 
Herzoge von Oestreich gelangt, wie Rheinegg und Wcrdenberg, 
welches lezterc jedoch an den Grafen Wilhelm von Montfort-Tetr- 
nang kam. Den Söhnen des Grafen Hans zu Werdenberg-Sargans
	        

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