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Anzahl der Tage bestimmt, die sie dem Herrn zu arbeiten hatten. Außer
dem mußce das nöthige Brennholz zur Burg geführt und gespalten
und dem Herrn bei der Jagd gewartet werden. Die Aufsicht über
diese Arbeiten hatte der Burgvogt. Alle übrigen Güter waren Frei-
und Eigengut, oder Kolonien, d. i. Bauernhöfe, die vormals zu einem
Haupt- und Herrenhof gehört hatten.
Die allgemeinen Lasten und Abgaben bestanden in Zehnten, Groß-,
Klein- und Blutzehnten, auch Jmmenzehnten; in der Landessteuer,
welche für die Grafschaft Vaduz 88 Pfund und für Schellenberg
77 Pfund betrug, im Fastnachtshuhn für die Hegung des Gerichts.
Mühlen und Tavernen waren zu Erblehen abgelassen.
Im Jahr 1343 war der Rhein sehr groß und überschwemmte
das Land; der Sommer war so regnerisch, daß die Früchte alle ver
darben und eine große Theurung und Hungersnoth folgte. Man
nährte sich von Kräutern, auch nahm man halbverfaulte Baum
stämme, zerrieb sie, mischte den Staub mit Hafermehl und bereitete sich
so Speisen daraus. Bald aber ging auch Butter und Oel aus, daß
man dergleichen unnatürliche Nahrungsmittel nicht mehr genießbar
zubereiten konnte. Das Elend war groß. Viele Leute hatten keine
Kleider und gingen fast nackt. Der Bischof Nikolaus won Constanz,
des Geschlechtes von Kenzingen, speiste zwei Jahre lang, wöchentlich
3 — 4 Mal, 3 — 5000 Arme. Zu Feldkirch fiel 1344 ein brennend
Feuer, anzusehen wie ein Block, vom Himmel, und als das Volk hin
zueilte, es zu löschen, fuhr es schnell wieder, ohne Schaden, in die
Luft. Im Jahr 1348 war die große Pest, von der oben 'erzählt
worden. Im Jahr 1362 war im Winter eine große Seuche unter
dem Vieh und im Sommer darauf kam ein großer Sterbend unter die
Menschen. Auch war eine sehr theure Zeit. Im folgenden Jahr 1363
war ein sehr strenger Winter, die Kälte dauerte 15 Wochen, also, daß
Seen und Flüsse zugefroren. Die Reben erfroren. Der Sommer,
der darauf folgte, war kalt, im Heumonat noch gefror es an etlichen
Orten. Erst im August wurde es recht warm. 1364 kamen große
Schwärme „Heustoffel" und man läutete mit den Glocken, um sie weg
zutreiben; sie fraßen Korn, Laub und Gras. Darauf war große
Theurung, welche anhielt, da mehrere Mißjahre folgten. Erst im
Jahr 1368 war es wieder sehr wohlfeil. Im Jahr 1370 war der
Herbst so kalt, daß die Trauben an den Reben erfroren. Der Wein
wollte nicht „verjäsen" bis gegen den Sommer hin; da war er aber
sehr sauer. 1374 kam im November ein so anhaltender Regen, daß
die Wasser überall mächtig anschwollen und der Rhein das Thalland
in der Herrschaft Vaduz und Schellenberg unter Wasser sezte. Auch
war große Theurung und Noth, bis das Korn im folgenden Jahr
reif war. 1376 war Korn und Wein sehr wohlfeil. Im Jahr 1385
war ein sehr heißer Sommer und es gab guten Wein, aber wenig
Korn, weßhalb das Korn sehr theuer war. Das Jahr darauf kam
ein „Sterbend". Im Jahr 1393 fing die Kälte zu Weihnachten an