Volltext: Geschichte des Fürstenthums Liechtenstein

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Graf Mangold von Nellenburg, die Stadt Zürich, Friedrich von 
Toggenburg, Diechelm und Lütold von Regensberg, Elisabeth, 
Gräfin von Rapperschwil und andere verbanden sich gegen die 
Herzoge Albrecht und Rudolph von Oestreich. Der Gegenabt 
Konrad von Gnndelfingen mußte weichen. Jakob von Frauenfeld, 
Vogt zu Kiburg, Ulrich von Ramschwag, Hugo III von Werdenberg, 
Rudolph von Werdenberg-Sargans zu Albeck rüsteten für Oestreich. 
Hugo III von Werdenberg verwüstete Appenzell so schrecklich, daß 
Ulrich von Ramschwag es bereute ihn herbeigerufen zu haben; er 
vereitelte auch einen Anschlag der Zürcher und des Bischofs von 
Constanz auf Winterthur durch List. Die Zürcher verloren viel 
Volk und schlossen Frieden mit Herzog Albrecht (129?), deßgleichen 
der Bischof von Constanz und die Gräfin Elisabeth von Rapper 
schwil. Der Herzog rückte vor Wil, in welches sich Abt Wilhelm 
mit seinem Bruder Heinrich, Dompropst zu Chur, geworfen hatte; 
in seinem Heere befand sich Graf Rudolph von Werdenberg-Sargans 
und Hugo III von Werdenberg: beide wurden von dem Herzog zu 
Rittern geschlagen (1293). Tapfer widerstund Abt Wilhelm, bis 
die Bürger von Wil des Krieges müde die Uebergabe der Stadt 
verlangten. Wilhelm unterhandelte mit dem Herzog und erhielt 
freien Abzug; seine Dienstmannen aber über die Wiler erzürnt, 
zündeten die Stadt an. 
König Adolph übernahm die Reichsvogtei über St. Gallen, ver 
pfändete aber dieselbe dem Abt Wilhelm für 1000 Mark Silber. 
Ruhig besaß dieser nun die Abtei. 
Walter von Vatz war gestorben, das Schloß Aspermont, die 
Höfe zu Mulinera, Trimmis und Tumils und andere Güter, die 
er auf Lebenszeit nuznießen durfte, sollten nun an das Hochstift 
Chur zurückfallen. Walter war ein mächtiger und schlauer Mann 
gewesen: Vormund seiner Söhne Johann, Donat und Walter war 
Graf Hugo III von Werdenberg. Wegen jener Güter erneuerte 
sich der Streit: er wurde gütlich zu Maienseld ausgetragen (1295). 
Zeugen dabei waren die Grafen von Montfort und drei Herren 
von Schellenberg: Marquard, Heinrich und Schwigger. Bald 
darauf starb Bischof Berthold II. Es folgte'ihm Sssrid; unter ihm 
wurde die Streitsache mit denen von Vatz wegen der Burg Aspermont 
zu Ende gebracht. Propst Konrad von Constanz und Marquard 
von Schellenberg waren die Schiedsrichter, Ulrich von Klingenberg 
Obmann. Reu-Aspermont, welches Johann von Vatz gebaut, soll 
gebrochen und nicht wieder aufgebaut werden, weder von dem 
Bischof, noch von denen von Vatz; Weineck soll Johann von Vatz 
als Lehen der Kirche von Chur echalten, und seine Ansprüche auf 
Alt-Aspermont aufgeben, dagegen erhielt er den Hof zu Tumils 
und zu Chur (1299). 
Indeß war Adolph des Reiches cntsezt und Albrecht, Herzog 
von Oestreich, an seine Stelle gewählt worden (1298). Die Waffen
	        

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