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Töchter gebar: Heinrich wählte den geistlichen Stand und wurde
Domherr zu Chur und Constanz, Albrecht! war mit Katharina,
einer Gräfin von Habsburg-Kiburg vermählt, hatte aber keine Kinder,
so daß sein Erbe (er starb 1322) an Hugo III fiel, den ältesten
unter den drei Brüdern. Hugo 111 war einäugig, aber ein ge
schickter Kriegsmann und treuer Anhänger des habsburgischen Hauses.
Er spielte eine bedeutende Rolle in den Angelegenheiten seiner Zeit,
zumal in unserer Gegend. Das Volk nannte ihn nur den „Hügli".
Das zwölfte Kapitel.
Die Zeiten Hugo s!, Sraken von Mrdenberg-
Sargans.
(1270 — 1328.)
1. Graf Hugo I und feine Brüder. Wilhelm von
Montfort, Abt zu St. Gallen.
Hugo I war der jüngste Sohn des Grafen Hartmann; seine
ältern Brüder wählten den geistlichen Stand. Rudolph l trat in
den Ritterorden der Johanniter und wurde Comthur zu Feldkirch;
er schied aber später aus diesem Orden, vermählte sich mit Adelheid,
einer Tochter des Markgrafen Heinrich von Burgau, kam in den
Besiz von Albeck und Langenau und wurde der Stifter der Linie
der Grafen von Werdenberg-Sargans zu Albeck und Langenau.
Diese Besitzungen lagen in der Nähe von Ulm und er wurde durch
dieselben einer der mächtigsten Grafen in Schwaben. Treu hieng
er dem Habsburgischen Hause an; seine Thätigkeit jedoch erstreckte
sich mehr auf seine neue Heimath, so daß er in unserer Darstellung
weniger berücksichtigt werden kann. Hartmann, der andere Bruder
Hugo's I, war Domherr zu Bamberg, er erscheint häufiger in
unsern Gegenden. Troz des geistlichen Gewandes trug er die
Waffen, nahm an den Fehden seines Hauses thätigen Antheil. Bei
einer solchen Fehde geschah es, daß er das Kloster St. Johann im
Thurthal schädigte, und der Abt deßhalb beim heil. Vater zu Rom
klagte, welcher eine Untersuchung anordnete. Um dieser auszu
weichen bezahlte Hartmann dem Kloster St. Johann 18 Mark Silbers
und es ließ die Klage fallen.
Hugo 1, welchem Sargans und Vaduz zufiel, scheint von einem
friedlichen Charakter gewesen zu sein. Das Bisthum Chur verwaltete