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Schaft. Von da ab blieb Wilfersdorf seine ständige Residenz.
Am 28. Juni 1601 erließ er zu Wilfersdorf eine Ordnung für
seine Untertanen, die zeigt, welche Sorgfalt er schon früh der
Verwaltung seines Besitzes zukommen ließ. Er starb zu
Wilfersdorf am 5. August 1658 und wurde auch daselbst
begraben. Schon 1641 hatte er die Verwaltung dieser Herr
schaft seinem Sohne Hartmann übergeben, der gleichfalls in
Wilfersdorf residierte, daselbst am 11. Februar 1686 starb und
in der Kirche beigesetzt wurde.
In Wilfersdorf befand sich im 16. und 17. Jahrhundert
die Gruft der fürstlichen Familie, welche erst später nach
Wranau verlegt wurde. In der Kirche befindet sich außer den
Grabmälern der vorerwähnten Fürsten Gundakar und Hartmann
noch jenes des im Jahre 1585 verstorbenen Wolf gang II. v. L.
Das Schloß war früher ein weitläufiges, mit Wall und
Graben umgebenes Gebäude, welches im Jahre 1802 zum großen
Teile abgetragen und in seiner heutigen Gestalt hergestellt
wurde.
a) Landwirtschaft 1,004.46 ha (1,745.48 J.).
Meierhöfe: Wilfersdorf mit 307.40 ha, Eibesthal
(Vorwerk) 92.78 ha, Kettlasbrunn 310.03 ha, Loides-
thal 117 .25 ha und Evdberg 103.93 ha in Regie (nur
32.49 ha von diesen Höfen parzellenweise verpachtet).
7.64 ha Weingärten in Regie. Mistelbach 50.49 ha und
Wetzelsdorf 13.99 ha parzellenweise verpachtet.
Indiistrialien: 2 Mahlrnühlen in Wilfersdorf ver
pachtet.
Patronatskirchen: Wilfersdorf, Kettlasbrunn und
die Spitalkirche in Mistelbach (erbaut im Jahre 1016).
Patronatspfarren; Wilfersdorf und Kettlasbrunn.
Stiftungen: Armenspital in Mistelbach (gestiftet
vom Fürsten Hartmann von Liechtenstein, laut
des Stiftsbriefes vom 24. Dezember 1641).