Volltext: Das Fürstentum Liechtenstein und der gesamte Fürst Johann von und zu Liechtenstein'sche Güterbesitz

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Geschichte. Als erster Besitzer der Herrschaft Rumburg 
wird das Geschlecht der Berka genannt. In der zweiten Hälfte 
des 13. Jahrhunderts erscheinen die Herren von Wartenberg 
als Besitzer dieses Herrschaftsgebietes. Gegen Ende des fünf 
zehnten Jahrhunderts (1485) erwarben die Herren von Schlei 
nitz (Hugold v. Schleinitz) die Herrschaft Tollensteiu (Rum 
burg), die im Jahre 1587 an Dr. Georg Mehl von Strehlitz 
überging, nach dessen Tode (1589) sie sein Sohn Balthasar bis 
1599 im Besitze hatte. Von 1600 erscheint Lorenz Stark 
v, Starkenfels als Grundherr der Herrschaft Tollenstein— 
Rumburg; von 1607 bis 1634 war das Geschlecht Kinsky im 
Besitze derselben, von welcher Zeit sie kurzweg Herrschaft 
Rumburg genannt wurde. Im Jahre 1635 erwarb dieselbe Hans 
Christoph Löbel, Freiherr v. Grünberg, und von dessen Erben 
am 17. Dezember 1656 Franz Eusebius Graf v. Pötting, der 
im Jahre 1678 auch das Gut Schirgiswalde dazu kaufte. 
Sein Sohn Johann Sebastian Graf v. Pötting veräußerte den 
Besitz im Jahre 1681 (am 19. Januar) an den Fürsten Anton 
Florian von und zu Liechtenstein, k. k. Obersthofmeister 
und wirklicher geheimer Rat, Grand von Spanien erster Klasse, 
Ritter des goldenen Vlieses (geb. am 28. Mai 1656 zu Wilfers- 
dorf, gest. in Wien am 11. Oktober 1721). Fürst Florian war 
seinen Untertanen ein besonders gütiger Grundherr und ver 
wandte viel Geld und Mühe für die Herrschaft Rumburg, die 
während des dreißigjährigen Krieges viel gelitten hatte, um sie 
in besseren ökonomischen Zustand zu versetzen. Das Gut 
Schirgiswalde wurde jedoch am 20. Oktober 1703 wieder an 
das Domstift St. Peter zu Bautzen verkauft. 
Die Burg Tollenstein (auch Dohlenstein etc.) wurde 
um die Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut, 1337 von den Zit 
tauern erobert und zerstört, später wieder aufgebaut, jedoch 
im Jahre 1642 abermals von den Schweden zerstört. 
a) Landwirtschaft 98.522 ha (166.14 J.). 
Der gesamte landwirtschaftliche Besitz, u. zw. in 
Böhmen 67.66 ha (in den Gemeinden Nieder-Ehrenberg, 
Ober-Hennersdorf, Rumburg, Schönborn und Warnsdorf), 
dann im Königreiche Sachsen 8.36 ha (in den Gemeinden 
Neu-Leutersdorf, Nieder-Leutersdorf und Josefsdorf) ist 
verpachtet. 1.487 ha Fundationsgründe hei Rumburg sind
	        

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