Volltext: Das Fürstentum Liechtenstein und der gesamte Fürst Johann von und zu Liechtenstein'sche Güterbesitz

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„Ruhet sanft auf diesen Höhen, 
Edle Gebeine tapferer österreichischer Krieger; 
Ruhmbedeckt bei Aspern und Wagram gefallen, 
Vermag euer Freund euere entseelten 
Leichname nicht zu beseelen; 
Sie stets zu ehren ist seine Pflicht.“ 
Am Ende der Klause (Sekt. XIV, 1 des Reviers Liechten 
stein) stehen auf steilen Felswänden die Überreste der alten 
Burg Mödling (Medelic), die nach dem Erlöschen des 
Geschlechtes dev Babenberger in Trümmer sank. Die Erbauung 
der Burg fällt in das Jahr 1002. In diesem Jahre erhielt Mark 
graf Heinrich I. vom deutschen Kaiser Heinrich II. das Gebiet 
zwischen der dürren Liesing und Triesting und legte zum 
Schutze gegen die Ungarn die Burg an. Von ihm soll auch der 
„schwarze Turm“ als Wachtturm angelegt worden sein. Im 
Jahre 1529 wurden die Burg Mödling und die Feste Liechten 
stein eiu Raub der Flammen. Im Jahre 1557 kam die Burg 
Mödling an den Freiherrn v. Poegel, den Besitzer von Liechten 
stein, wodurch die beiden Herrschaften vereinigt wurden und 
seither es auch blieben. Als im Jahre 1808 die beiden Herr 
schaften wieder in den Besitz des regierenden Hauses Liechten 
stein übergingen, waren von der Burg Mödling nur geringe 
Überreste vorhanden. Fürst Johann I. ließ dieselbe gleichfalls 
nach altem Stil wieder aufführen. Überhaupt hat Fürst J o h ann 
außerordentlich viel für Mödling und seine Umgebung getan, 
wie dies auch in unseren Tagen von Seiner Durchlaucht 
dem gegenwärtig regierenden Fürsten und Herrn geschieht; und 
mit Recht kündet eine marmorne Tafel au der linken Felswand 
beim Eingänge in die sogenannte Klause: „Enkel sagen es den 
Enkeln, wer dieser Gegend ihr erhöhtes Leben gab, war Fürst 
Johann Josef von Liechtenstein.“ 
Der Besuch der Burg, wie überhaupt des ganzen, wegen 
seiner Naturschöuheit bekannten Waldgebietes ist gegenwärtig 
sehr erleichtert, indem Seine Durchlaucht der gegenwärtig 
regierende Fürst überall gebahnte Fußsteige anlegen ließ. Von 
der Burg bietet sich eine herrliche Aussicht in das Brühltal dar. 
Das Gut Sparbach—Johannstein wurde 1808 durch 
den Fürsten Johann vom Grafen Karl von Clary-Aldringen, 
Rodaun 1831 vom Graten Fuchs erkauft und mit der Herr- 
schaft Liechtenstein zu einem Komplex vereint.
	        

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