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seinem Bruder, dem Johann Sem her a v. Boskowitz, zu,
welcher den Besitz 1598 seiner, mit dem nachmaligen ersten
Reichsfürsten Karl v. Liechtenstein-Nikols bürg ver
mählten Tochter Anna Maria hinterließ, von welcher Zeit
au Aussee stets bei dem durchlauchtigsten Ftirstenhause verblieb.
Das neuere dreistöckige Schloß in Aussee ließ Fürst
Johann Adam von und zu Liechtenstein im Jahre 1691
aufführen. Der ältere Burgteil, dessen schon 1026 Erwähnung
geschieht, war ehedem durch einen 8 Klafter tiefen Graben
und 6 Blocktürme befestigt. Von 1852 bis Ende August 1867
war in dem Ausseer Schlosse die mähr.-schles. Forstlehranstalt
uutergebracht.
Neuschloß wurde vom Fürsten Johann Josef zu
Beginn dieses Jahrhunderts (1813—1820) nach dem Plane des
Wiener Architekten Hardtmuth als Jagdschloß erbaut. Rings
herum ließ Fürst Johann einen 782 Joch großen Tiergarten
anlegeu (der jedoch Ende der 1850er Jahre aufgelassen wurde),
ferner darin auf einer kleinen Marchinsel einen 15 Meter hohen
Obelisk von Quadern, dann den sogenannten „Rittersaal“
(heute Rev. Lautsch, Sekt. II.4) und den sogenannten „Freund
schaftstempel“ (heute Rev. Neumühl, Sekt. III./) erbauen.
a) Landwirtschaft l,443.is ha (2,507.*o J.).
Jleierliöfe: Aussee (mit Kloppe) mit 338.07 hu,
Königlosen 430.12 ha, Neuhof 311.28 ha, Neuschloß
72.30 ha, Kimnitz 19.12 ha und Schönwald 272.3« ha,
sämtlich verpachtet.
Indiistrialien: Bräuhaus in Aussee außer Betrieb;
Gasthaus in Neuschloß verpachtet; Ziegelei bei Königlosen
in Regie.
Patronatskirehen; Aussee mit Filiale Pollaitz,
Markersdorf, Meedl, Schönwald, Oskau, Littau mit Filiale
und Schloßkapelle Neuschloß,
Patronatspfarren: Aussee, Markersdorf, Meedl,
Schönwald, Oskau und Littau.
Stiftungen: Spital in Aussee (gestiftet im J. 1519),
Spital in Littau (gestiftet im J. 1655).