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entschuldigen, die ihm nach Besetzung der Plätze geblieben war.
Aber endlich zog er doch ans, und zwar mit einer Schaar, die
noch nicht ganz 2000 Mann betrug. Das hätte er auch wohl
schon früher thun können.
Einmal in Thätigkeit, gewann seine Energie wieder die
Oberhand. Mit seinem Ungestüm und seiner Bravour, denen
sich eigenthümlicher Weise Verschlagenheit zugesellte, war er höchst
glücklich in seiner Unternehmung. Zuerst befreite er die Stadt
San Matheo, dann gewann er die Stadt Mutes, schlug die
gegenüberstehenden stärkeren Feinde oder schaffte sie durch List
aus seinem Wege und zog endlich mit seiner kleinen Truppe
unter dem Jubel der Bevölkerung in Valencia ein. Vor einer
Belagerung, die ihn nun in dieser Stadt bedrohte, sicherte er
sich dadurch, daß er einen Theil der heranrückenden Feinde aus
dem Felde schlug und dadurch den andern zum Rückzüge zwang.
Während dieser Zeit hatten sich aber die Dinge sehr ge-
fährlich in Catalonien gestaltet. Den, Feinden war die Schwäche
Karls nicht unbekannt geblieben, und da die alliirte Flotte ab
gesegelt war, um vor dem Frühlinge nicht zurückzukehren, auch
von portugiesischer Seite nach der mißglückten Belagerung der
Festung Badajoz nichts zu fürchten stand, so zogen Franzosen
und Eastilianer von allen Seiten gegen Barcelona heran, in der
Hoffnung, nicht blos die Stadt wieder zu gewinnen, sondern
auch den König Karl gefangen zu nehmen. Von Castilien kam
der Marschall Tess«, in Aragon sammelte Philipp von Anjou
selbst eine Armee und in Roussillon der Herzog von Noailles.
Im Februar legte sich auch die französische Flotte vor Barcelona,
doch dauerte cs bis zum Anfang des Monats April, daß die
feindlichen Armeen vor der Stadt eintrafen und die Belagerung
begannen.
Lord Pcterborough hatte diese Absicht der Feinde voraus
gesehen und den König Karl, anstatt ihm einen Theil seiner
kleinen Truppe zu senden, vielmehr aufgefordert, der Belagerung
auszuweichen und Barcelona zu verlassen. Er sah das größte