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Beilage III.
Schreiben Kaiser Ferdinands II. an den Fürsten Karl von
Liechtenstein.
(Wien, 13. März 1621.)
Ferdinand der Ander, von Gottes gnaden erwölter Römi
scher Kaiser, Auch zu Hungarn und Behaimb König rc.
Hochgeborner Ohaimb, Fürst, lieber getreuer, Wir nehmen
zu gnedigistem Danck an, das zu deme wider die Rebellen, in
Unnsern Königreich Behaimb angeordneten Executions Proceß,
auf unnser gnedigistes anschaffen und begercn, D. 8. sich so
willfährig erklert und erzeiget. Wie wir dann auch zu solchem
judicio, als einem sehr wichtigen werck, Dr. 8. Person, umb
mehrers ansehens willen, Weil Wir anderer wichtigen geschefft
und Ursachen halber, selbst dabey nit sein können, demselben
Unnsertwegen zu präsidiren genedigist deputirt und verordnet
haben, Unnd ist nunmehr der sonderen notturfft, auch Unnser
genedigister Will und Bevelch, solchen Proceß angeordnetermaßen
zubefürderu, ohne allen aufschub fortzustellen, und der fachen
ein end zu machen.
Waß aber die auß dem 8and entwichenen Rebellen betrifft,
lassen Wir uns genedigist gefallen, Ist auch sonsten gegen dem
schweren und hohen Verbrechen, der billigkeitt gemeß, das nach
versiießung des in der Citation bestimbten Termins, wider solche
flüchtige Rebellen ein End Urtheil gerichtlich verfast, verlesen,
hernach auf allen Pläzen denunciret und außgeruffen, Auch der
condemnirten Nahmen oder Bildnuß, au die Galgen gehefftet
werden, Wie D. 8. disem allem also nachzukommen wissen würd.
Dero Wir mit gnaden wolgewogen verbleiben, Geben in Unn-
serer Statt Wien, den dreyzehenden Monatstag Martij, Im
Sechzehenhundert Ein und Zwainzigsten Jahr, Unnserer Reiche