Beilage I.
Schreiben Kaiser Ferdinands II. an den Fürsten Karl von
Liechtenstein.
(Wien, 12. Februar 1621.)
Ferdinand der Ander, von Gottes Gnaden Erwählter
Römischer Kaiser, Zu allen Zeiten Mehrer des Reichs rc.
Hochgeborner Oheim, Fürst und Lieber, getreuer. Jn-
ligent hat D: L: in Originali zu empfangen und zu vernehmen,
Waßmaßen Wir entschlossen, wider Unnsers Königreichs Bo-
haimb Ungehorsame und Rebellen ainen Gerichtlichen Proceß
vermitls D: L: Als Präsidenten und Directoris und etlicher
auß Unsern unterschiedlichen Rathsmitln, deputirter Persohnen
ehist anzustellen und ins Werckh zu richten.
Wann dann Dr L: vorters nit unbewußt, wie sehr viel
an schleuniger Befürderung discs Werckhs gelegen, Alß Ermah
nen und begern wir an D: L: hiemit gnedigist, Sy wolle sich
berürter Präsidentenstell und Directorats, Uns zu gehorsamben
Ehren, unternemen und beladen, und zu solchem endt daß eine
Originaldecret, zu gepürender Legitimation nit allain bey Iren
Handen behalten, Sondern auch die Übrige, den andern Räthen,
welche sich zu Prag bey der stell befänden, Jnmaßen gegen
den hiesigen auch beschehen, alßbaldt insinuiren und anhen-
digen lassen.