Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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entsetzlich gerade in Schwarzkosteletz und allen zu diesen Herr 
schaften gehörigen Orten. Theresia half, wie sie konnte. 
Die Herzogin Theresia, eine bedeutende Frau in der Art 
ihres Vaters, fahrte gute Verwaltung auf den Herrschaften. 
Diese setzte sie bald in den Stand, den Besitz zu vergrößern. 
Schon 1718 erkaufte sie von Wenzel Wratislaw Borzck Do- 
halsky von Dohalitz das ans drei landtäflichen Rittersitzen und 
Höfen bestehende Gut Przistaupin um 39.100 Gulden und von 
dessen Gemahlin Maria Johanna Dohalsky das landtäfliche 
Gut Unterkschell um 10.900, zusammen also um 50.000 Gul 
den, und vereinigte sie mit der Herrschaft Schwarzkosteletz. Be 
deutender noch war der Rückkauf der Herrschaft Planian von 
den Primogeniturerben ihres Hauses im Jahre 1726. Sie erhielt 
dieselbe als Allodialgut gegen eine baar ausgezahlte Summe 
von 300.000 Gulden. 
Im folgenden Jahre verlor die Herzogin ihren Gemahl 
nach einer glücklichen Ehe. Der Prinz Emanuel Thomas von 
Savoyen starb am 28. October 1729 ') zu Wien an den Blat 
tern und wurde zu St. Stephan in der Kreuzkapelle beigesetzt, 
die seitdem die savoysche heißt. Seine Gemahlin betrauerte seinen 
Tod aufs tiefste und ließ ihm, sowie später dem Prinzen Eugen, 
der daneben beigesetzt wurde, in der genannten Kapelle ein 
prächtiges Grabmal errichten * 2 ). Sie hatte auch bald den Tod 
ihres einzigen Sohnes zu beklagen. Der junge Prinz Eugen 
Johann Franz von Savoyen-Carignan war zu Turin am Hofe 
des Königs von Sardinien Victor Amadeus, Herzogs von Sa 
voyen, der ihn sehr liebte und ihm den Annunciatenorden verliehen 
hatte, erzogen worden. Karl VI. verlieh ihm 1731 das goldene 
Vließ und 1732 ein Kürassierregiment, worauf der junge Prinz 
') Dieses Datum nach Horky, a. a. O.; die anderen Quellen 
geben denselben Tag des December, s. oben. 
2 ) Beschreibung der Metropolitankirche zu St. Stephan in Wien 
S. 138. 307.
	        

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