Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Residenz Feldsberg baute er völlig neu. Sie wurde im Jahre 
1671 eingeweiht'). 
Dieser streng katholischen und religiösen Richtung unge 
achtet hatte Fürst Karl Eusebius namentlich in den letzten 
Jahren seines Lebens eine große Vorliebe für alchymistische 
Untersuchungen, wie sie damals im Schwange waren. Er mochte 
Anfangs um der Emporbringung seiner Bergwerke willen auf 
diese Studien und mit den Adepten in Verbindung gekommen 
sein, denn vielfach handelt es sich in der That in der sehr aus 
gedehnten Correspondenz, die noch vorhanden ist, um chemische 
Analysen, um Anlage von Glashütten, um Aufstellung hydrau 
lischer Maschinen zur Ausbeutung von Goldminen, die sich 
z. B. in Feldsberg befinden sollten, mitunter auch um medi- 
cinische Heilmittel, so bei der Erkrankung seiner Gemahlin und 
seines Sohnes, des Fürsten Hans Adam. Allein sodann gingen 
die Untersuchungen weiter, und es war in der That mit auf 
Goldmacherei, sowie auf den Stein der Weisen abgesehen. Re 
cepte aller Art wurden dem Fürsten eingesendet und in Felds 
berg selbst wurde von Alchymisten gearbeitet. Abenteurer aller 
Länder kamen dazu herbei oder setzten sich mit dem Fürsten in 
Correspondenz und kosteten ihm große Summen. Einer der 
letzten war ein Freiherr von Schellenberg, der als Adept und 
Oberst zugleich angestellt wurde und neben seiner Aufgabe Gold 
zn machen, auch Feldsberg befestigen sollte. Nach dem Tode 
des Fürsten Karl Eusebius wurde er aber 1684 vom Fürsten 
Hans Adam, der Anfangs von seinem Vater mit in diese 
Passion hineingezogen erscheint, wieder entlassen * 2 ). 
Der Eifer, mit welchem Fürst Karl Eusebius auf diese 
Afterwisseuschaft und sozusagen ans die Modethorheit seiner Zeit 
einging, ist um so auffallender, als er sonst in allen praktischen 
’) Liechtenst. Archiv Aa. 117. 
2 ) Die Correspondenz über die alchymistischen Bestrebungen befindet 
sich im Schlosse Butschovitz.
	        

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