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deutschen Reiches. Ja er mußte es selbst erleben, daß drei andere
österreichische Häuser, die Dietrichstein, Piccolomini und Auers
perg, welche später die Fürstenwürde erhalten hatten, noch früher
zu dieser Ehre kamen, wenn anch nur bedingungsweise. Dies
war im Jahre 16s}4 auf dem Reichstage zu Regensburg ge
schehen. Dem Fürsten Karl Eusebius und seinen Vettern blieb
nichts übrig als einen motivirten Protest dagegen einzulegen,
daß diese Einführung ihre früheren Rechte nicht schädige. „Da
mit nun solches", heißt es darin, „dem fürstlichen Hause Liech
tenstein, wann selbiges von Churfürsten, Fürsten und Ständen
des Reichs ebenfalls cooptiret und die Admission all ssssionern
& votum im Fürstcnrath erhalten würde, an seinem von
Kaiserlicher Majestät erlangtem und jure proprietatis der Er
hebung im Fürstenstand gemäß gebührendem Recht in punoto
ordinis in sessione et votando, ins Künftige keinestheils
präjudiciren, weniger zu deroselben Nachtheil .... angezogen
und hierdurch ichtwas das Geringste eingeräumet werden könne
und möge, .... als will des fürstlichen Hauses Liechtenstein
Gevollmächtigter, nochmal omni meliori modo und wie es
von Rechts- und Gewohnheit wegen am beständigsten geschehen
könnte oder möchte, hiermit ausdrücklich wiederholet und also
im Namen seiner Prinzipalen protestiret haben. ..." ').
Wie schon mehrfach aus weiter oben gemachten Mit
theilungen erhellt, war Fürst Karl Eusebius ein eifriger
Beförderer des wiedererweckten Katholicismus. Ebenso war
er nicht karg in Begabungen von Kirchen und Stiftungen,
deren sich insbesondere die Paulaner zu Wranau und die
barmherzigen Brüder zu Feldsberg erfreuten. Jene erhielten
im Jahre 1676 eine Summe von 30.000 Thaler als eine
Stiftung zum Andenken seiner Mutter^). Die Kirche seiner
>) 10. März 1654; Lünig, R. Archiv. P. speeil. contin. III.
p. 668; Pfeffinger, Vitriarius illustratus III. 548.
2 ) Liechtenst. Archiv Dd. 157.