Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Graf Khuen die Kaufsumme seinerseits noch nicht erlegt hatte, 
so gingen seine Verpflichtungen gegen die Meggauschen Erben 
an den Fürsten über, und da Gras Georg von Oppersdorf, 
Gemahl der Esther von Meggau, für die von ihm erkaufte 
Herrschaft Ratibor in Schlesien dem Staate schuldete, so hatte 
der Fürst zum Theil an diesen die Kaufsumme zu entrichten. 
Daher konnte der kaiserliche Hofzahlmeister am 31. October 
1642 den Auftrag erhalten, bei dem Fürsten Liechtenstein einen 
Theil der Schuld des Grafen Oppersdorf für Ratibor zu be 
heben. Am 10. November wurde die Quittung ausgestellt über 
59.850 Gulden Capital und 14.364 Gulden vierjährige Inter 
essen. Am 8. Februar 1643 zahlte der Fürst als Rest an den 
Staat eine weitere Summe von 24.214 Gulden ] ). 
Außer Lundcnburg erkaufte Fürst Karl Eusebius noch eine 
größere Anzahl kleinerer Objecte, welche zur Arrondirung und 
Vervollständigung verschiedener Herrschaften dienten. So kaufte 
er z. B. innerhalb der Herrschaft Lundenburg selbst einen Frei 
hof zu Bilowitz (1658) und einen anderen zu Teinitz (1678); 
auf der Herrschaft Hohenstadt kaufte er (1667) einen Hof und 
ein Gut, sodann (1674) auf der Herrschaft Goldcnstein einen 
Freihof; in Feldsberg erwarb er zwei Häuser (1669 und 1676) 
und zwei zu Baumgarten im Jahre 1675. Auch in Wien 
kaufte er im Jahre 1654 vom Grafen Christoph Ferdinand 
Popel von Lobkowitz ein Haus in der Herrengasse, welches 
zwischen zwei der seinigen lag, von denen eines früher dem 
Grafen Lamberg gehört hatte 2 ). 
Gelang es so dem Fürsten Karl Eusebius, den Besitzstand 
seines Hauses zu vermehren, den Glanz zu vergrößern und 
namentlich durch wohlgeordnete Wirthschaft alles zu sichern, so 
erreichte er ein anderes nicht, nämlich die Einführung seines 
Hauses zu Sitz und Stimme im Reichssürsteucollegium des 
<) Archiv des Finanzminist. 
-) Liechtenst. Archiv Rep. 222.
	        

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