Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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und noch ordnen werden, in den Fortzügen, Belagerungen, 
Schanzen, Scharmützeln und Schlachten u. s. w." Dieses Com 
mando scheint er aber erst in Böhmen übernommen zu haben, 
denn während Matthias am 15. April 1608 von Wien auf 
brach und am 23. in Znaim war, wo Karl von Liechtenstein 
bei ihm erschien, traf Maximilian nach mehrfachen Nachrichten 
mit drei Fähnlein Fußvolk, das zusammen 1200 Mann stark 
war, und dem nöthigen Geschütz von den mährischen Dörfern 
her am 30. Mai bei Jglau ein. Sie lagerten sich im Feld auf 
dem Weingebirge und warteten der Befehle, ob sie weiter nach 
Böhmen hineinziehen sollten. Dies scheint auch geschehen zu sein '). 
Von seiner Besoldung als Feldzeugmeister, die er damals nicht 
erhielt, ist noch 1613 und 1(318 in Erlässen an die Hofkammer 
die Rede 2). Auch an dem Kriege des Erzherzogs Ferdinand 
gegen die Venetianer nahm Maximilian im Jahre 1612 Theil, 
zugleich mit Dampierre und Albrecht Wallenstein^). 
Jin Jahre 1613 war Maximilian des Kaisers Matthias 
Rath und Oberststallmeister. In letzterer Eigenschaft wurde ihm 
(22. September 1614) aufgetragen, bei Reformation des Kam 
merwesens sein Gutachten abzugeben, wie bei dem Hofstall eine 
bessere Wirthschaft eingeführt werden könne '). Im Anfang des 
selben Jahres war er zu Wien bei den Festen, welche Kaiser 
Matthias während der Faschingszeit zu Ehren seines anwesenden 
Gastes, des Erzherzogs Ferdinand, veranstaltete. Es gab dabei 
allerlei Turnier mit großen allegorischen Aufzügen. Bei einem 
derselben war, begleitet von Trompetern, Fußgängern und Speer 
reitern und Musikanten ein Triumphwagen mit zwei weißen 
Einhörnern, „darauf gesessen Carl Herr von Harrach und Maxi 
milian Herr von Liechtenstein, und vornen der Cupido, hinter 
>) Dudik, Mährens Geschichtsquellen I. 49; Mähr. Quellenschr. 
I. 1. 260; Chlumetzky, Zierotin 456. 505. 613. 
2) Archiv des Finanzminist. 
3 ) Dudik, Mährens Geschichtsquellen I. 51. 
0 Archiv des Finanzminist.
	        

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