bereit wohl mehr, die, wenn man reitet, was Ihre Majestät
ihnen geschenket, man Ihnen selbst zn nehmen, und Vortheil zu
brauchen gestattet, und gut geheißen, wohl so diel und ein Meh-
reres bekommen, doch ohne Ruhm zu melden, und niemanden
meritis zu detrahiren, Ihrer Majestät nicht so nützlich als ich
gedienet haben, weiß derowegen gar nicht, warum die Invidia
des Hofes eben alleine ans mich ihre Absichten hat. Ihrer Ma
jestät will ich mit Werken, Worten oder Gedanken nie undank
bar sein, als wegen des, daß Ihre Majestät durch solche Frei
gebigkeit, mit welchen dieselbe mir diese Gnaden gethan, Ihr
allergnädigstes kaiserliches' Gemüth und Asfeetion und also ein
klares Zeichen meiner Dienste Annehmlichkeit scheinen lassen.
Daß aber, wie meine Neider ausgeben, an sich selbst so
große Sachen sein sollen, erkenne und bekenne ich zwar auch die
Sache selbst für eine große Gnade; jedoch gar nicht dieselbe zu
verkleinern, sondern meinen Neidern zu widersprechen sage ich,
daß es bei weitem nicht das, was sie vorgeben, denn wenn man
nachsehen wird, wie theuer vor wenig Zeit diese Güter, da sie
noch in integro statu waren, kauft und verkauft worden, so
wird man nie anders sagen müssen; man bedenke, was ich vor
der Rebellion gehabt und was ich jetzt habe, man. sehe auch,
was andere jener Zeit gehabt, und was sie jetzt vermögen, und
examinire die Proportion des Incrementi, man frage, wo ein
jeder das Seinige genommen habe, so wird's sich bald finden.
Meine Reitung in acquisito ist leicht gemacht, man sehe fürs
eine, was ich zuvor gehabt, fürs andere, was Ihre Majestät
mir geschenket, fürs dritte was ich gekauft, woher ich das Geld
zum Kaufen genommen, examinire man meine vorigen Ein
kommen, und meine noch verbleibende deßwegen gemachte Schul
den, es sollte billig der Neid nicht so übersichtig sein, noch sich
den von Gott mir gegebenen Segen soweit irren lassen, daß er
meine Merita so gar übersehe. Denn wer hat wegen Ihrer
Majestät in dieser Rebellion so viel verlassen? Wer hat sich
ohne Reichung eines Hellers Hilf, bis so lange ich die Commission
Falke, Liechtenstein. II. Bd. 15