Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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in Polizei-, Justiz- und Kriegssachen, was die Quartier und 
Proviant anlangt, zum wenigsten sechs Personen, nämlich zween 
Landoffizierer und soviel aus dem Landrecht vom Herrn-, in 
gleichen auch Ritterstand, einem Landoffizier und einen Land- 
rechtsitzer; in Kammersachen aber unsere Böhemische Kammer 
zu sich ziehe, und mit deren Rath in obbemeldeten fürlaufenden 
Sachen desto sicherer verfahre, insonderheit aber darob sein, daß 
die noch schwebenden Criminalprocesse zum längsten innerhalb 
drei Monate gewißlich geendet, auch mit dem Liquidationsproceß 
zum schleunigsten verfahren werde. ..." '). 
Die Erleichterung, welche dem Fürsten hiermit zu Theil 
wurde, geschah gewiß mit seinem vollen Willen und Einverständ- 
niß, denn die Last der zahllosen Arbeiten, das Unangenehme 
derselben, dem Streit, Aerger und Gehässigkeit folgen mußten, 
hatten seine Gesundheit erschüttert. Schon im Frühling des 
Jahres 1623 ging er auf den Rath der Aerzte nach Karlsbad 
und kehrte einigermaßen gestärkt zurück. Doch ersuchte er bereits 
im folgenden Jahre schon ain 2. April um einen erneuerten 
Urlaub für eine Cur in Karlsbad'). Im Sommer 1625, da die Pest 
in Prag wüthete, brachte er längere Zeit in Landsberg zu, doch 
versuchte er von hier wie von Karlsbad aus die Geschäfte fort 
zuführen, und er behielt sie auch in Händen bis an seinen Tod. 
f, Letzte Lebensjahre. Gittere »Werbungen. Töchter. 
Was dem Fürsten Karl noch in den letzten Jahren in 
seiner Statthalterei von Böhmen zu thun oblag, waren außer der 
allgemeinen Führung der inneren Landesangelegenheiten und der 
Ordnung der arg in Verwirrung gekommenen Steuern und 
Taxen, noch insbesondere die Schlichtung und Entscheidung aller 
der zahllosen Prozesse und Streitigkeiten, »velche der Aufstand 
') d'Elvert, »63. 
2 ) Ebendort, 185.
	        

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